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Geert Wilders auf einem Plakat.

© AFP/SIMON WOHLFAHRT

Update

Erste Hochrechnung in den Niederlanden: Partei von Rechtspopulist Wilders jetzt gleichauf mit Linksliberalen

In den vergangenen beiden Jahren war der Rechtspopulist Geert Wilders stärkste politische Kraft in den Niederlanden. Bei der neuerlichen Wahl könnte er diese Position nun eingebüßt haben.

Stand:

Der radikal-rechte Populist Geert Wilders hat nach einer neuen Hochrechnung zur Parlamentswahl in den Niederlanden aufgeholt und liegt nun mit der linksliberalen D66 gleichauf. Beide Parteien könnten demnach je auf 26 der 150 Sitze im Parlament kommen. Zuvor hatten die Linksliberalen von Spitzenkandidat Rob Jetten laut ersten Hochrechnungen und Prognosen zwei Sitze vor Wilders gelegen. 

Die Hochrechnung des Wahldienstes der niederländischen Nachrichtenagentur ANP beruht auf rund 90 Prozent der ausgezählten Stimmen. Das vorläufige Endergebnis wird im Laufe des Tages erwartet. 

Für Wilders ist das Ergebnis dennoch ein deutlicher Verlust im Vergleich zur Parlamentswahl von vor zwei Jahren: Damals hatte seine Partei für die Freiheit 37 Sitze verbucht. Die linksliberale D66 gilt als großer Gewinner der Wahl mit einem Plus von 17 Mandaten gegenüber der Parlamentswahl von 2023. Ihrem Spitzenkandidaten, dem 38 Jahre alten Rob Jetten, werden auch die besten Chancen eingeräumt, eine Koalition zu bilden. Denn alle großen Parteien haben eine Zusammenarbeit mit Wilders ausgeschlossen.

Wilders räumte bereits am Abend ein, dass sein Ergebnis bei der niederländischen Parlamentswahl hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. „Der Wähler hat gesprochen“, schrieb er am Abend auf X. „Wir hatten auf ein anderes Ergebnis gehofft.“

Nach einem Jahr ließ Wilders die Koalition platzen 

Die Wahl in den Niederlanden war nach dem vorzeitigen Aus der vorigen Regierung im Juni dieses Jahres nötig geworden. Diese Regierung aus vier Parteien galt als die am weitesten rechts stehende der niederländischen Geschichte. Stärkster der vier Koalitionspartner war die Partei von Wilders. Dieser wurde jedoch nicht selbst Ministerpräsident. Diese Position bekleidete der parteilose frühere Spitzenbeamte Dick Schoof. 

Nach weniger als einem Jahr zog sich Wilders mit seiner Partei aber schon wieder aus der Regierung zurück. Seine Begründung dafür war, die anderen drei Koalitionspartner trügen die Umsetzung einer harten Anti-Migrations-Politik nicht mit.

Dieses Mal lehnen alle großen Parteien eine Zusammenarbeit mit Wilders ab. Deshalb scheint es ausgeschlossen, dass seine Partei erneut mitregieren wird. Wer stattdessen die neue Regierung anführen wird, ist noch ungewiss, aber grundsätzlich hat der Spitzenkandidaten der stärksten Partei die besten Aussichten. Das wäre der 38 Jahre alte Rob Jetten von D66. (dpa)

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