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Ein Foto zeigt Greta Thunberg nach ihrer Festnahme durch Israel.

© REUTERS/ISRAEL FOREIGN MINISTRY

Wenig Wasser, Hautausschläge durch Bettwanzen: Thunberg soll harte Behandlung in israelischer Haft beklagt haben

Die israelische Marine hatte Thunberg festgenommen, während sie als Teil der Gaza-Flotte auf dem Weg in den Küstenstreifen war. Einem Bericht zufolge macht sie Israel schwere Vorwürfe.

Stand:

Die Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg soll schwedischen Beamten berichtet haben, in israelischer Haft hart behandelt worden zu sein. Das meldete der britische „Guardian“ am Samstag unter Berufung auf eine der Zeitung vorliegende Korrespondenz.

Die 22-Jährige sei im Gefängnis gezwungen worden, Flaggen zu halten, während israelische Streitkräfte Fotos von ihr gemacht hätten. So berichtet es der „Guardian“ unter Bezug auf die Angaben eines anderen Aktivisten. Um welche Flaggen es sich handelte, sei unklar.

Aus der E-Mail eines Beamten des schwedischen Außenministeriums an Personen aus Thunbergs Umfeld gehe hervor, dass Thunberg behauptet habe, in einer von Wanzen befallenen Zelle festgehalten worden zu sein. Sie habe auch zu wenig zu essen und zu trinken erhalten. Obendrein habe sie Hautausschläge bekommen – der Vermutung nach durch Bettwanzen verursacht. Thunberg habe zudem lange Zeit auf harten Oberflächen sitzen müssen. Der schwedische Beamte hat sie den Angaben zufolge im Gefängnis besucht.

Thunberg war auf einem der mehr als 40 Boote der Gaza-Flotte, die bis Freitag von der israelischen Marine auf dem Weg in den Küstenstreifen abgefangen wurden. Die junge Schwedin wurde wie die anderen Aktivisten der Global Sumud Flotilla (GSF) festgenommen. Viele sind inzwischen in ihre Heimatländer abgeschoben worden. Thunberg ist offenbar noch in Haft.

Die insgesamt 437 Aktivisten, Parlamentarier und Juristen, die Teil der Global Sumud Flotilla sind, hatten den eigenen Angaben nach das Ziel verfolgt, humanitäre Hilfsgüter in den Gazastreifen zu transportieren. Das israelische Außenministerium hatte den Aktivisten hingegen vorgeworfen, auf all den Booten keine Hilfsgüter geladen zu haben.

Wie der „Guardian“ weiter berichtet, habe das die Gaza-Flottille vertretende italienische Anwaltsteam bestätigt, dass die Inhaftierten „stundenlang ohne Essen und Wasser ausharren mussten – bis spät in die Nacht“. Einzig eine Tüte Chips sei Thunberg überreicht und vor den Kameras gezeigt worden. Die Anwälte berichteten demnach auch von Fällen verbaler und körperlicher Misshandlung. (Tsp)

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