
© Imago/Tass/Marina Lystseva
Wenige Gegenmittel für Ukraine: Russland setzt vermehrt „gefährliche“ Lancet-Drohnen gegen Artillerie ein
Die Gefahr besteht darin, dass die Ukraine auf Angriffe mit der Lancet 3 viel schneller reagieren muss als auf Gegenfeuer der Artillerie. Kiew besitzt eine ähnliche Drohne.
Stand:
Das russische Militär nutzt vermehrt Drohnen des Typs Lancet statt Artilleriegeschütze für Angriffe auf ukrainische Artillerie. Das geht aus Informationen hervor, die eine Twitter-Nutzerin zusammengetragen hat. Der österreichische Militärexperte Gustav Gressel bestätigt die Informationen.
„Die Lancet 3 als Gegenfeuermittel ist eine echte Gefahr, denn es gibt wenige Möglichkeiten, sie aufzuhalten“, schreibt Gressel auf Twitter. Ob Russland seine Strategie ändert, da die Reserven an Artilleriemunition wie berichtet knapp sind, ist unklar.
Die beschriebene Gefahr besteht darin, dass sich die ukrainische Artillerie nach einem Angriff vor den Drohnen nicht so schnell in Sicherheit bringen kann, wie vor Gegenfeuer der russischen Artillerie.
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Normalerweise muss ein Artilleriepanzer spätestens zweieinhalb Minuten nach einem Angriff die Position gewechselt haben, da in diesem Zeitraum ein Gegenangriff wahrscheinlich ist. Die Drohnen können diesen Zeitraum deutlich verkürzen.
Die Ukraine soll durch den russischen Einsatz der Lancet-Drohnen in den vergangenen Tagen bereits fünf Artilleriepanzer verloren haben.
Die Drohnen werden in Massen produziert und kosten zwischen 20.000 und 40.000 Dollar. Die Ukrainer haben zwar mit dem deutschen Gepard und dem sowjetischen 9K35 Strela-10 zwei Flugabwehrsysteme, die sie gegen die Lancet anwenden können. Allerdings besitzen sie nur 33 Gepard-Panzer und rund 75 geeignete sowjetische Systeme.
Geschosse für 9K35 Strela-10 kosten vergleichsweise wenig, weshalb sie die einzigen sind, deren Einsatz sich gegen Drohnen lohnt. Eine weitere Alternative ist der Gegenangriff: Die Ukraine besitzt mit der Silent Thunder eine der Lancet ähnliche Drohne. (Tsp)
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