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„Wir sind ALLE Fußsoldaten“: Putin ermahnt seinen „Bluthund“ Kadyrow nach Kursk-Offensive zu Loyalität
Mit seinem ersten Besuch seit 13 Jahren will Putin in Tschetschenien offenbar Einheit demonstrieren. Machthaber Kadyrow wird vor laufender Kamera mit erhobenem Zeigefinger ermahnt.
Stand:
Zum ersten Mal seit 13 Jahren stattet der russische Präsident Wladimir Putin der russischen Teilrepublik Tschetschenien und ihrem Machthaber Ramsan Kadyrow einen Besuch ab.
Kadyrow, der sich selbst gerne „Fußsoldat“ des russischen Präsidenten nennt und gemeinhin auch „Putins Bluthund“ bezeichnet wird, hat in der Region Kursk Kämpfer seiner tschetschenischen Spezialeinheit stationiert.
Jüngst gerieten Soldaten dieser Truppe in die Kritik, weil sie nach Beginn der ukrainischen Offensive in dieser Region offenbar die Häuser und Geschäfte russischer Bewohner geplündert haben sollen.
Putin will in Tschetschenien Einheit demonstrieren
Mit seinem unangekündigten Besuch in Tschetschenien bezweckt Putin offenbar die Demonstration von Einheit in Zeiten ukrainischer Geländegewinne und einer bislang gelungenen Kursk-Offensive.
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Als Kadyrow und Putin eine Trainingsschule für Truppen im tschetschenischen Gudermes besuchen, richtete der Präsident seine Worte direkt an die Soldaten und betonte: „Solange wir Männer wie euch haben, sind wir absolut unbesiegbar.“
Später erklärte Kadyrow vor laufender Kamera, dass der Erfolg seiner Truppen vor allem in der guten Ausrüstung und Versorgung seiner Kämpfer begründet liege. Das sei nicht sein persönlicher Verdienst, schließlich sei er selbst „nur ein Fußsoldat“. In einem Videomitschnitt ist zu sehen, wie Putin sich daraufhin mit erhobenem Zeigefinger an seinen „Bluthund“ wendet und Kadyrow mit den Worten berichtigt: „Wir sind ALLE Fußsoldaten. In dieser Situation befinden wir uns alle in der gleichen Lage.“
Seit die Ukraine im Rahmen ihrer Kursk-Offensive weitere Geländegewinne für sich verzeichnen konnte und etliche Bewohner aus dieser Region von russischen Behörden evakuiert wurden, geraten die russische Armee und damit das Ansehen des Kremls weiter unter Druck.
Erstmals nach fast zweieinhalb Jahren der Abwehr konnte die Ukraine mit ihrem Kursk-Vorstoß die Bodenkämpfe auf das Terrain ihres Gegners verlegen. Allmählich führt Russland nun Truppen zur Verteidigung des Gebiets heran und reagiert mit Truppenverschiebungen auf die ukrainische Offensive, berichtet die US-amerikanische Denkfabrik „Institute for the Study of War“ (ISW). Unter anderem sollen Einheiten aus Tschasiw Jar nach Kursk verlegt worden sein, „um dem anhaltenden ukrainischen Einmarsch in das Gebiet zu begegnen“, so das ISW.
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