
© Imago/Panama Pictures/Christoph Hardt
Zahl höher als Durchschnitt vergangener Jahre: Offenbar schon 700 Exekutionen im Iran seit Jahresbeginn
Offizielle Zahlen zu Hinrichtungen veröffentlicht der Iran nicht. Laut Aktivisten hat es aber seit Jahresbeginn bereits 700 Exekutionen gegeben – offenbar mehr als in den Jahren zuvor.
Stand:
Im Iran sind Aktivisten zufolge in diesem Jahr bereits 700 Todesurteile vollstreckt worden. Das schrieb die in Norwegen ansässige Menschenrechtsorganisation Hengaw am Montag auf der Online-Plattform X (vormals Twitter). Einen Vergleichswert zum Vorjahr nannte Hengaw nicht. Laut der Organisation Iran Human Rights liegt der Durchschnitt der vergangenen Jahre bei 600 Exekutionen im Jahr. Iran Human Rights meldete mit Rückblick auf die ersten zehn Monate des Jahres jüngst einen Anstieg an Hinrichtungen im Iran.
Menschenrechtler kritisieren seit Jahren die Anwendung der Todesstrafe in der Islamischen Republik. Offizielle Zahlen zu Hinrichtungen gibt es nicht. Der Iran exekutierte auch acht Teilnehmer der systemkritischen Proteste im vergangenen Jahr. Menschenrechtsorganisationen werfen der iranischen Regierung immer wieder vor, Hinrichtungen als „Instrument zur Unterdrückung von Protesten und ethnischer Minderheiten“ zu benutzen.
Erst am Freitag teilte Hengaw mit, dass ein 17-Jähriger hingerichtet worden sei. Hamidreza Azari soll wegen Mordes verurteilt worden sein. Dem Bericht zufolge wurde die gegen ihn verhängte Todesstrafe im Zentralgefängnis von Sabzevar verhängt. Sabzevar ist eine Stadt im Nordosten Irans. Mitte November waren drei Männer hingerichtet worden, die Bombenanschläge verübt haben sollen. (dpa, Tsp)
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