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Seit Monaten fordern Demonstranten in den USA die Veröffentlichung der Epstein-Akten, wie hier am Dienstag nahe des US-Kapitols.

© REUTERS/JONATHAN ERNST

Zehntausende Dokumente, Videos und Tonbänder: US-Ausschuss veröffentlicht Teile der Epstein-Files

Ein von den Republikanern geführter Ausschuss des US-Repräsentantenhauses hat mehr als 33.000 Dokumente zum Fall des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein veröffentlicht.

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Ein von den Republikanern geführter Ausschuss des US-Repräsentantenhauses hat am Dienstag (Ortszeit) mehr als 33.000 Seiten an Dokumenten im Fall des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein veröffentlicht. Die Akten enthalten unter anderem Videos von Polizeiverhören mit mutmaßlichen Opfern aus den Jahren 2005 und 2006 sowie Tonaufnahmen aus den Ermittlungen in Florida.

Die meisten der veröffentlichten Dokumente waren jedoch bereits zuvor bekannt geworden. Mit der Veröffentlichung wollte die Führung der Republikaner offenbar einer parteiübergreifenden Initiative zuvorkommen.

Der republikanische Abgeordnete Thomas Massie und sein demokratischer Kollege Ro Khanna fordern, dass das Justizministerium sämtliche nicht als geheim eingestuften Epstein-Unterlagen freigibt. Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, bezeichnete diesen Vorstoß als überflüssig.

Er kritisierte zudem, der Antrag enthalte keinen ausreichenden Schutz für die Identität der Opfer. Massie kündigte jedoch an, trotz der Veröffentlichung an seinem Vorhaben festzuhalten. Er will am Mittwoch zudem gemeinsam mit Epstein-Opfern eine Pressekonferenz abhalten.

„Glaubt Frauen“ steht auf diesem Plakat unter einem Foto des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein und US-Präsident Donald Trump. Bevor dieser Präsident wurde, sollen die beiden befreundet gewesen sein.

© IMAGO/NurPhoto/IMAGO/John Whitney

Der New Yorker Bezirksrichter Richard Berman hatte im August die von US-Präsident Donald Trump angeregte Veröffentlichung bestimmter Akten untersagt. Er begründete seine Entscheidung damit, dass die US-Regierung über Dokumente im Umfang von 100.000 Seiten zu dem Fall verfügt. Es sei naheliegender, diese zugänglich zu machen, als bei Gericht die Entsiegelung einzelner Zeugenaussagen zu beantragen.

Zu den bereits veröffentlichten Dokumenten zählt auch dieses Foto von Jeffrey Epstein und seiner langjährigen Lebensgefährtin Ghislaine Maxwell. Sie wurde verurteilt, weil sie ihm minderjährige Frauen zum Missbrauch zugeführt hat.

© AFP/HANDOUT

Justizministerin Pam Bondi hatte im Juli die Freigabe von Dokumenten zu Aussagen im Epstein-Fall vor der Grand Jury – einem Geschworenengremium – beantragt. Sie tat dies auf Anordnung von Präsident Trump, der damit nach massivem öffentlichem Druck aus den eigenen Reihen eine Kehrtwende im Umgang mit dem Fall zu vollziehen schien.

Der Fall Epstein belastet US-Präsident Donald Trump politisch. Einer Reuters/Ipsos-Umfrage vom Juli zufolge ist die Mehrheit der Amerikaner und der Trump-Anhänger davon überzeugt, dass die Regierung Details zurückhält.

Epstein war ein wohlhabender Finanzier und Sexualstraftäter, der wegen Sexhandels mit Minderjährigen angeklagt war, als er 2019 in Haft mutmaßlich Selbstmord beging. Er hatte sich nicht schuldig bekannt, und der Fall wurde nach seinem Tod eingestellt. Trump und Epstein waren in den 1990er und frühen 2000er Jahren befreundet, bis sie sich offenbar über eine Immobilie zerstritten.
(Reuters)

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