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Zentrum der Stadt Taganrog getroffen: Mindestens 13 Verletzte bei Raketeneinschlag in Südrussland
Nach Angaben russischer Behörden trafen Raketenteile die südrussische Stadt. Eine zweite Rakete soll über dem Landkreis Asow abgefangen worden sein. Moskau macht die Ukraine verantwortlich.
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In der südrussischen Großstadt Taganrog sind nach Behördenangaben durch einen Raketeneinschlag mehr als ein Dutzend Menschen verletzt worden. „Bisher haben 15 Menschen um medizinische Hilfe gebeten“, schrieb Gouverneur Wassili Golubew am Freitag auf seinem Telegram-Kanal. Tote habe es aber nach vorläufigen Angaben nicht gegeben, teilte er mit.
Das Ermittlungskomitee in Moskau leitete wegen des Einschlags in Taganrog ein Strafverfahren wegen Terrorismus ein. In der Pressemitteilung der Behörde ist von 13 Verletzten die Rede.
In sozialen Netzwerken kursierten Bilder, die schwere Verwüstungen in der Straße zeigen. Auf Videos ist eine riesige Rauchwolke über der Stadt zu sehen. Taganrog liegt am Asowschen Meer in unmittelbarer Nähe zum von russischen Truppen besetzten ukrainischen Gebiet Donezk.
Moskau hat der Ukraine die Schuld am Raketenangriff gegeben. „Das Kiewer Regime hat eine Terrorattacke (...) gegen die Wohninfrastruktur der Stadt Taganrog im Gebiet Rostow geführt“, teilte das russische Verteidigungsministerium am Freitag auf Telegram mit. Die russische Luftverteidigung habe die Rakete abgefangen, Trümmerteile seien jedoch herabgefallen.
Golubew berichtete später von einer zweiten Rakete, die über dem Landkreis Asow unweit von Taganrog abgeschossen worden sei. Die Trümmerteile sollen hier in einer unbewohnten Gegend heruntergekommen sein und keine Schäden angerichtet haben. Unabhängig konnten die russischen Angaben nicht überprüft werden.
Die Ukraine wies am Abend die Schuld für den Raketeneinschlag im Stadtzentrum zurück. „Die Vorgänge in Taganrog sind nichts anderes als die absolut unfähigen Handlungen der Bediener der russischen Flugabwehr“, schrieb Olexij Danilow, Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, auf Twitter.
Die Äußerung dürfte auch eine rhetorische Retourkutsche sein: Moskau hatte in der Vergangenheit mehrfach behauptet, nur militärische Ziele in der Ukraine zu beschießen. Zerstörungen in ukrainischen Städten seien das Werk der Kyjiwer Flugabwehr. (dpa)
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