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Dieses von den ukrainischen Streitkräfte veröffentlichte Foto zeigt beschädigte russische Panzer auf einem Feld nach einem Angriffsversuch.

© dpa/ Uncredited

Zu Beginn des Kriegs ausgesetzt: Pentagon drängt auf Wiederaufnahme von US-Geheimdienstprogrammen in der Ukraine

Den USA kommt im Ukraine-Krieg laut US-Beamten eine „Schlüsselrolle“ zu. In den kommenden Monaten könnte eine Beteiligung in Form von Geheimdienstprogrammen wieder aufgenommen werden.

Stand:

Das US-Verteidigungsministerium drängt offenbar auf die baldige Wiedereinführung von zwei Geheimdienstprogrammen in der Ukraine, die zu Beginn des russischen Angriffskrieges im letzten Jahr ausgesetzt wurden. Das geht aus einem Bericht der „Washington Post“ hervor, dem Aussagen mehrerer US-Beamten zugrunde liegen.

Grund sei demnach die Sorge um den beschränkten Zugang zu Geheimdienstinformationen über Russland. Kritiker warnen in diesem Zusammenhang vor einer direkteren Kriegsbeteiligung der USA.

Aktuell befindet sich bis auf einige Mitglieder der Botschaft in Kiew keinerlei Militärstab aus den USA in der Ukraine. Denkbar wäre daher laut „Washington Post“ eine Positionierung der Geheimdienste in einem Nachbarland.

US-Präsident Joe Biden hatte mehrfach bekräftigt, dass eine Stationierung amerikanischer Militärs lediglich in Einzelfällen, wie bei Militärattachés genehmigt werden würde. Sowohl das Verteidigungsministerium als auch das Weiße Haus wollten die Aussagen der US-Beamten aufgrund der geheimen Einstufung der Programme gegenüber der „Washington Post“ nicht kommentieren.

Koordination der Angriffe mehrheitlich durch USA

Bei der Koordination von Angriffszielen gegen das russische Militär sollen die USA die Ukraine jedoch bereits jetzt unterstützen. Bei einer Mehrheit der Angriffe, bei denen die fortschrittlichen Raketensysteme der USA zum Einsatz kommen, sollen die USA oder Verbündete Koordinaten von Angriffszielen bereitstellen oder bestätigen, wie die „Washington Post“ am Donnerstag berichtete.

Die Informationen würden vom US-Militär in Europa bereitgestellt. Die Zeitung nannte als Ziele etwa russische Munitionsdepots oder Kasernen auf ukrainischem Boden.

Ein hochrangiger US-Vertreter habe die „Schlüsselrolle der USA“ bestätigt, hieß es. Die Unterstützung bei der Zielerfassung dient demnach dazu, Genauigkeit zu gewährleisten und mit begrenzten Munitionsvorräten maximale Wirksamkeit zu erreichen. Die USA stellten Koordinaten und genaue Zielinformationen ausschließlich in beratender Funktion zur Verfügung, zitierte die Zeitung den US-Vertreter. Sie würden dabei keine Angriffe genehmigen.

„Die Ukrainer sind dafür verantwortlich, Ziele zu finden, Prioritäten zu setzen und schließlich zu entscheiden, welche sie angreifen wollen. Die USA genehmigen keine Ziele, noch sind wir an der Auswahl oder dem Einsatz von Zielen beteiligt“, zitierte die „Washington Post“ eine Reaktion des Pentagons auf die Recherche.

Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine. Sie haben in rascher Abfolge verschiedene große Pakete mit Waffen und Munition auf den Weg gebracht. Die Amerikaner haben Kiew dabei verschiedene schwere Waffensysteme zur Verfügung gestellt oder zugesagt, darunter die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars.

Ende Januar hatte die US-Regierung nach langem Hin und Her und parallel zur deutschen Zusage von Leopard-Panzern für Kiew auch angekündigt, der Ukraine 31 Kampfpanzer vom Typ M1 Abrams zu liefern. Diese werden nach Angaben der Regierung aber erst in mehreren Monaten in der Ukraine erwartet. (Tsp, dpa)

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