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Bernd Ebert (links) führt Königin Maxima und König Willem-Alexander der Niederlande in München in der Alten Pinakothek durch den „Holländer-Saal“ (Archivbild).

© dpa/Sven Hoppe

Neuer Chef für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden: Bernd Ebert löst ab Mai Marion Ackermann ab

Der Altmeister-Experte Bernd Ebert wechselt von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen an die Dresdner Museen. Die will er national und international noch bekannter machen.

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Der Kunsthistoriker Bernd Ebert wird ab Mai 2025 die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) leiten. Vor dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann in Dresden – nun kehrt der gebürtige Berliner als Generaldirektor zurück in die Stadt an der Elbe. Am heutigen Dienstag wurde die Personalie in der Kabinettssitzung des Sächsischen Staatsregierung beschlossen.

Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch sagte, Ebert habe die Gremien „mit seinen klaren Vorstellungen, wie er den international renommierten Museumsverbund in eine vielversprechende Zukunft führen will“ überzeugt.

„Prädestiniert für das Amt“

Mit seiner Begeisterung für die Sammlungen und durch seine nationalen und internationalen Erfahrungen und Netzwerke sei er prädestiniert für das Amt des Generaldirektors. Der Findungskommission gehörte unter anderem der britische Museumsexperte und ehemalige Direktor des British Museum Neil McGregor an.

Blick auf den viergeschossigen restaurierten Altan des Dresdner Residenzschlosses.

© dpa/Robert Michael

Ebert folgt auf die scheidende SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann, die in diesem Frühjahr als Präsidentin zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz nach Berlin wechselt. Der Vertrag des Kunsthistorikers läuft bis 30. Juni 2033, teilte die Sächsische Staatsregierung mit.

Ebert, 1972 geboren, ist zurzeit Sammlungsleiter für Holländische und Deutsche Barockmalerei an der Alten Pinakothek in München und zeichnet verantwortlich für die Staatsgalerien in Bayreuth und Bamberg. Er tritt nun einen herausfordernden Job an. Seine Vorgängerin musste sich in Dresden als Krisenmanagerin bewähren.

Als Ackermann Ende 2017 antrat, waren die Besucherzahlen rückläufig. Sie schaffte es, diese wieder zu steigern, dann kam Corona. Auch der Juwelenraub im Grünen Gewölbe im Herbst 2019 sorgte für Aufregung, es gab Anfeindungen von Rechts, die in Sachsen starke AfD wettert gegen koloniale Aufarbeitung und kritische Museumsarbeit, auch Restitutionsfragen sind zu klären. Mit Letzteren hatte der neue Direktor bereits an seiner bisherigen Wirkungsstätte zu tun. Seine internationale Erfahrung dürfte ihm zudem dabei helfen, Dresden weltweit zu vernetzen.

Internationale Erfahrung

Ebert arbeitete und kuratierte unter anderem für das Metropolitan Museum of Art in New York, für die Newtown Galleries in Johannesburg, die National Gallery of South Africa und für die Kunsthalle Emden, deren Aufsichtsratsvorsitzende seine Mutter Eske Nannen ist.

Als wissenschaftlicher Referent des Generaldirektors der Staatlichen Museen zu Berlin war Ebert auch für die internationalen Beziehungen zuständig, er arbeitete mit an Ausstellungen wie „Renaissance und Reformation“ 2016 in Los Angeles sowie an Projekten in China, Indien, Brasilien, den Golf-Staaten und Georgien.

Ich stelle mich gern in den Dienst der sächsischen Kunstleidenschaft.

Bernd Ebert, neuer Generaldirektor des Sächsischen Museen

2011 arbeitete Bernd Ebert von Berlin aus am umstrittenen Ausstellungsprojekt „Kunst der Aufklärung“ in Peking mit, das die Museumsverbände Dresden, Berlin und München gemeinsam organisiert hatten. 2013 wechselte er an die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.

Aufenthaltsqualität erhöhen

Ebert will dem Publikum viel bieten: „Es ist mein Ziel, gemeinsam mit dem Team der SKD neben der Intensivierung der Erforschung der vielfältigen Sammlungen auch deren zeitgemäße Vermittlung zu fördern. Ein großes Anliegen ist mir zudem, das Serviceangebot für ein breites Publikum zu erweitern und die Aufenthaltsqualität in den Einrichtungen der SKD zu erhöhen“, wird er in einer Pressemeldung zitiert.

„Ich freue mich darauf, das in seiner Qualität und Vielfalt weltweit einzigartige Kulturerbe national wie international noch bekannter zu machen und stelle mich gern in den Dienst der sächsischen Kunstleidenschaft.“

Zu dem Museumsverbund gehören weltberühmte Häuser wie das Grüne Gewölbe, das Kupferstich-Kabinett, das Münzkabinett und die Rüstkammer im Dresdner Residenzschloss, die Gemäldegalerie Alte Meister im Semperbau am Zwinger sowie Kunst von der Romantik bis zur Gegenwart im Albertinum oder das Kunstgewerbemuseum in Pillnitz, nicht zuletzt das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig (mit KNA).

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