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Thom Yorke stritt mit seiner Band The Smile tritt beim 6Music Festival im Victoria Warehouse in Manchester auf (Symbolbild).

© IMAGO/Avalon.red/Mike Gray

„Auf keinen Fall“: Radiohead-Frontmann Thom Yorke will derzeit nicht in Israel auftreten

Radiohead gehen demnächst auf Tour. Die BDS-Bewegung fordert einen Boykott ihrer Konzerte – obwohl sie gar nicht in Israel auftreten.

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Die britische Rockband Radiohead spielt im November und Dezember 2025 ihre erste Tour seit sieben Jahren. Auftritte in Israel könne er sich derzeit „auf keinen Fall“ vorstellen, sagte Frontmann Thom Yorke in einem Interview mit der britischen „Sunday Times“.

„Ich möchte mich nicht einmal 5000 Meilen (ca. 8047 km) in der Nähe des Netanjahu-Regimes aufhalten“, sagte Yorke in dem Gespräch, das vor dem Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas stattfand. Den Auftakt der 20 Auftritte umfassenden Tour spielen Radiohead am 4. November in Madrid – gefolgt von Bologna, London, Kopenhagen und Berlin. Keine der Städte ist weiter als 4000 Kilometer von Israel entfernt.

2017 trat Radiohead in Tel Aviv auf

Bei ihrer letzten Tour war die Haltung der Band noch eine andere: 2017 war Radiohead trotz Boykottaufrufen und öffentlicher Kritik in Tel Aviv aufgetreten, berichtet der „Guardian“. Eine Entscheidung, die er heute etwas bereue, wie Yorke im Interview mit der „Sunday Times“ andeutete.

Bereits bevor die Band die Daten für die Tour im November und Dezember 2025 verkündet hatte, rief die pro-palästinensische Bewegung BDS, abgekürzt für Boycott, Divestment and Sanctions, zum Boykott auf. Der Aufruf wurde erneuert, als Radiohead vor etwa zwei Monaten die Daten bekannt gab.

Die Haltung der Band zu Israel verfolgt ihre Mitglieder seit Jahren, schreibt der „Guardian“. Vergangenes Jahr verließ Yorke nach einem Zwischenruf kurzzeitig die Bühne bei einem Soloauftritt in Australien. Er solle den „Genozid Israels in Gaza“ verurteilen, hatte ein Zuhörer gefordert.

In einem Statement schrieb Yorke später, er sei „schockiert, dass mein vermeintliches Schweigen irgendwie als Mittäterschaft ausgelegt wurde“. Netanjahu und dessen Regierung bezeichnete er darin als „Extremisten“, die „gestoppt werden müssen“.

Bandkollege Jonny Greenwood ist auch immer wieder Ziel von Boykottaufrufen. Konzerte des Radiohead-Gitarristen zusammen mit dem israelischen Künstler Dudu Tassa Ende Mai 2025 in London wurden deshalb abgesagt. Greenwood ist mit einer israelischen Künstlerin verheiratet und schloss sich laut „Guardian“-Bericht 2024 Protesten gegen die Netanjahu-Regierung in Israel an. (Tsp)

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