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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht während einer offiziellen Zeremonie.

© dpa/ANNEGRET HILSE

Update

Auftakt mit Frank-Walter Steinmeier: Chemnitz feiert das Kulturhauptstadtjahr 2025

Chemnitz ist in diesem Jahr europäische Kulturhauptstadt. Das Programm startete mit einem Festakt – aber auch mit rechten Demos und einer Bombendrohung.

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Zehntausende Menschen haben in Chemnitz den offiziellen Start ins Kulturhauptstadtjahr gefeiert. Bei einer großen Bühnenshow am Karl-Marx-Monument traten dazu Musiker wie Bosse, Dilla, Paula Carolina, Omar Massa und Fritz Kalkbrenner auf. Eröffnet wurde die Gala unter freiem Himmel mit sphärischen Bläserklängen, die von Hochhausdächern ringsum gespielt wurden. Zudem wurde auf der Bühne getanzt - zu Ballett bis Hip Hop.

Chemnitz und die ganze Region werden 2025 im Scheinwerferlicht stehen, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Eröffnungsshow. Und ganz Europa schaue zu.

Steinmeier erwartet von der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 eine Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Das Kulturhauptstadtjahr mit zahlreichen Veranstaltungen werde „ein unübersehbares Signal aussenden“, erklärte er am Samstag in seiner Rede bei dem Festakt. „Wer Chemnitz bisher nicht gesehen hat, der hat viel verpasst.“

Steinmeier ging in seiner Rede auch auf die rechtsextremen Ausschreitungen in Chemnitz 2018 ein. Dialog könne nur der Anfang sein, so der Bundespräsident. „Am Ende verbindet uns mehr, als uns trennt. Und darum lasst uns stärken, was uns verbindet“, sagte Steinmeier. Zum Festakt kamen auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU).

Am Eröffnungstag gab es neben einem Festakt mit rund 700 geladenen Gästen Kulturprogramme auf mehreren Bühnen in der Innenstadt. Als Symbol des gemeinsamen Anpackens und Verweis auf die reiche Industriegeschichte wurde zudem eine historische Lokomotive von 120 Menschen gezogen. Die Besucher waren eingeladen, noch bis in die Morgenstunden hinein in Clubs der Stadt zu feiern

Die rechtsextremen Freien Sachsen riefen zur Demo auf

Am Eröffnungstag haben sich in Chemnitz auch Hunderte Menschen an verschiedenen Demonstrationen beteiligt. Die rechtsextremen Freien Sachsen hatten zu einer Demo gegen Chemnitz als Kulturhauptstadt mobilisiert. Der Deutsche Gewerkschaftsbund rief zum Gegenprotest und einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus auf.

Teilnehmer einer Gegendemonstration protestieren gegen die Veranstaltung der rechtsextremen Kleinstpartei Freie Sachsen.

© dpa/Jan Woitas

Polizeisprecher Andrzej Rydzik bezifferte die Teilnehmerzahl zunächst auf „mehrere Hundert auf beiden Seiten“. Genauere Zahlen könnten erst später genannt werden. Die Polizei sicherte die Versammlungen und den gesamten Eröffnungstag mit einem Großaufgebot ab. Insgesamt waren laut Rydzik weit über 1000 Beamte in Chemnitz im Einsatz.

Wie ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, ging am Vormittag eine Bombendrohung gegen die Stadthalle ein, in der ein Begleitprogramm stattfindet. Laut dem Polizeisprecher wurde der Anschluss des Anrufers ermittelt. Sollte sich der Verdacht bestätigen, werde die Kriminalpolizei ermitteln. Die Stadthalle sei durchsucht, dabei aber „nichts Besorgniserregendes gefunden“ worden. Das Programm sei nicht beeinträchtigt worden. (dpa/epd/AFP/Tsp)

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