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Das Titelbild des Sammelbandes zur Ausstellung stammt von der deutschen Zeichnerin Jennifer Daniel.

© Scratch Books / Gedenkstätte Westerbork

Ausstellung „Das Unvorstellbare zeigen“: Comics gegen das Vergessen

Gedenkstätten aus drei Ländern wollen fast 80 Jahre nach Kriegsende mit einem besonderen Projekt die Erinnerung an die Judenverfolgung lebendig halten.

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In der niederländischen NS-Gedenkstätte Westerbork ist seit Kurzem eine Ausstellung mit zehn neuen Comics von Zeichnerinnen und Zeichnern aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien zu sehen. Sie trägt, wie auch das dazugehörende Buch, den Titel „Das Unvorstellbare zeigen“ und besteht aus zehn Bilderzählungen zum Holocaust. Ausstellung und Buch sind ein gemeinsames Projekt der Gedenkstätten Neuengamme bei Hamburg, der Kaserne Dossin in Belgien und Westerbork.

Die Initiative kam von dem niederländischen Historiker Kees Ribbens. Er hatte kürzlich in den USA einen kurzen Comic-Strip entdeckt, in dem der Zeichner August M. Froehlich bereits 1944 die Ankunft von Zügen mit Juden in Vernichtungslagern gezeichnet hatte. „Nazi Death Parade“ ist einer der älteste Comics über die Gräueltaten der Nazis.

Comicschaffende aus den drei Ländern wurden beauftragt, Szenen aus den Lagern als Bildgeschichte zu erzählen. Dabei hatten sie Zugang zu historischen Quellen. Die Zeichnenden stammten aus unterschiedlichen Generationen der Nachkriegszeit, sagte Ribbens der Deutschen Presse-Agentur in Amsterdam. „Dadurch zeigt ihr Werk auch unterschiedliche Perspektiven auf die Ereignisse, Opfer und Täter der Nazizeit und legt zugleich auch Verbindungen zur heutigen Welt.“

Das Titelbild des Sammelbandes zur Ausstellung stammt von der deutschen Zeichnerin Jennifer Daniel.

© Scratch Books / Gedenkstätte Westerbork

Die Arbeiten stammen von Jennifer Daniel („Das Gutachten“), Tobi Dahmen („Columbusstraße“), Erik de Graaf, Melanie Kranenburg, Sterric, B. Carrot, Wide Vercnocke, Milan Hulsing, Jeroen Janssen sowie Arezoo Moradi und Guido van Driel

Die zehn Geschichten sind in dem Buch gebündelt, das auf Deutsch, Englisch, Französisch und Niederländisch erscheint und ab Ende Juli im Online-Museumsshop erhältlich sein soll. Die Ausstellung zeigt die Originalzeichnungen sowie historische Dokumente und Film- und Audiofragmente. Sie soll ab September 2024 auch in Belgien in der Kaserne Dossin sowie ab Dezember 2024 in der Gedenkstätte Neuengamme zu sehen sein. (dpa/lvt)

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