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© Verlag C.H. Beck

Comicbiografie über den Modeschöpfer und Designer: Karl Lagerfelds Lebensgeschichte auf Lesereise

In der Comicbiografie „Lagerfeld“ zeichnen der Journalist Alfons Kaiser und der Künstler Simon Schwartz eine schillernde Lebensgeschichte nach. Auf drei Veranstaltungen präsentieren sie ihr Buch live.

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Simon Schwartz ist ein Meister der biografischen Comicerzählung. Mit originellen visuellen Ideen, klaren Linien und einfallsreichen Layouts hat der Hamburger Comiczeichner zahlreiche interessante Lebensläufe illustriert. Sein Figurenensemble reicht von kuriosen Randgestalten der Geschichte in der Serie „Vita Obscura“ bis zu Politikerbiografien im Auftrag des Bundestages („Das Parlament“).

Für sein neues Buch hat er sich einen prominenten Lebenslauf vorgenommen, der die perfekte Grundlage für eine visuelle Umsetzung bietet. In „Lagerfeld“ zeichnet er den Aufstieg des Hamburger Unternehmersohns zu einem der weltweit wichtigsten Moderschöpfer und Designer nach. Die Graphic Novel basiert auf der Bestseller-Biografie „Karl Lagerfeld. Ein Deutscher in Paris“ des „FAZ“-Redakteurs Alfons Kaiser.

Aus der schillernden Lebensgeschichte destilliert Schwartz die wichtigsten Schlüsselmomente heraus und findet für jeden Lebensabschnitt neue grafische Formen, die die Ästhetik der jeweiligen Zeit reflektieren.

Es beginnt mit Einblicken in Lagerfelds Jugend als Sohn eines erfolgreichen Dosenmilch-Fabrikanten und einer dominanten Mutter, die beide Hitler-Anhänger waren. Schon früh war absehbar, dass Kunst und Mode die großen Leidenschaften des kleinen Karl waren, der in der Schule gemobbt wurde.

Der Besuch einer Dior-Modenschau in Hamburg 1949 wurde für den 16-Jährigen zur Offenbarung, in Paris fand er drei Jahre später seine Bestimmung. Anschaulich vermittelt Schwartz, wie Lagerfeld sich mit preußischer Disziplin und großem künstlerischem Gespür nach oben arbeitete. Mit bemerkenswertem Instinkt für Trends und zeitgemäße Inszenierungen stilisierte er sich nach und nach selbst zur Marke.

Eine weitere Doppelseite aus „Lagerfeld“.

© Verlag C.H. Beck

Für fast jede Doppelseite des Buches findet Schwartz neue zeichnerische Ideen. Kreativ besonders produktive Phasen Lagerfelds werden in schwelgerischen Layouts vermittelt. Szenen mit persönlichen Dramen hingegen, wie die Aids-Diagnose seines Geliebten Jacques de Bascher 1984, vermittelt der Zeichner mit reduzierten Bildern und viel Weiß.

Und als Lagerfeld sich ab den 2000ern als Ikone mit Zopf, Stehkragen und Sonnenbrille inszeniert, zeichnet Schwarz ihn als Anziehpuppe zum Ausschneiden.

Die spielerisch wirkende Darstellung geht einher mit tiefen Einblicken in die Persönlichkeit Lagerfelds. Mit seinem unnahbar wirkenden Äußeren, so vermitteln es Kaiser und Schwartz eindrücklich, habe sich der in seiner Jugend traumatisierte Lagerfeld vor Verletzungen durch andere Menschen schützen wollen.

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