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Arabischer Frühling: Eine Szene aus der in Ägypten verbotenen Graphic Novel "Metro" von Magdy El Shafee, die jetzt auf Deutsch erschienen ist.

© Edition Moderne

Comicsalon Erlangen: Kinder der Revolution

Am Donnerstag beginnt der Erlanger Comic-Salon, das wichtigste Festival der Szene im deutschsprachigen Raum. Im Fokus stehen diesmal unter anderem Werke arabischer Künstler, politische Comics aus Deutschland - und der 50. Geburtstag von Spider-Man.

Der Erlanger Comic-Salon beschäftigt sich in diesem Jahr mit der arabischen Comic-Szene. Gezeigt werden Werke von mehr als 50 Künstlern aus Ländern wie Marokko, Algerien, Ägypten oder Palästina. Die Comics würden jedoch nicht nur politische Ereignisse wie die Revolutionsbemühungen in Nordafrika im vergangenen Jahr aufgreifen, sagte Kurator Paul Derouet kürzlich bei der Vorstellung des Programms. Alltägliche Themen spielten bei der vom 7. bis 10. Juni stattfindenden Comic-Schau ebenfalls eine große Rolle.

„Auch der deutsche Comic öffnet sich der Politik, der Gesellschaft und der Geschichte“, ergänzte Festivalleiter Bodo Birk. Viele Künstler setzten sich vor allem mit der jüngeren Geschichte Deutschlands auseinander, etwa den Folgen des Zweiten Weltkriegs oder dem Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Gesellschaftskritische Comics aus Russland sowie grafische Literatur über Krisengebiete auf der ganzen Welt werden ebenfalls in Erlangen zu sehen sein.

Auch Klassiker kommen beim Comic-Salon nicht zu kurz: Superheld Spider-Man, der in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert, und Trickfilmpionier Winsor McCay werden jeweils mit einer eigenen Ausstellung bedacht. Auf der angegliederten Messe zeigen mehr als 150 Aussteller die Neuheiten der Branche, und Zeichner aus aller Welt signieren ihre Werke.

Der Internationale Comic-Salon in Erlangen findet alle zwei Jahre statt und gilt als das wichtigste Festival für grafische Literatur im deutschsprachigen Raum.

Den Max-und Moritz-Sonderpreis des Comic-Salons erhält in diesem Jahr der italienische Zeichner Lorenzo Mattotti. Der 57 Jahre alte Künstler sei mit seinem genreübergreifenden Werk einer der einflussreichsten und vielseitigsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen internationalen Comic-Kunst, heißt es in der Begründung der Jury. Mattottis Comics zeichnen sich durch leuchtende Wachsmalkreide-Farben und surrealistische Traumkonstruktionen aus. In seinen Figuren verarbeitet der Italiener auch Elemente der Pop-Art.

Seit 50 Jahren im Einsatz: Spider-Man, hier aus einem Heft von 1969.

© TM Marvel & Subs

Unter den Nominierungen für die weiteren Auszeichnungen ist diesmal auch der Tagesspiegel mit einem Strip des Berliner Zeichners Flix vertreten - mehr dazu hier.

Das komplette Programm des Salons findet sich auf der offiziellen Website der Veranstalter. Der Tagesspiegel berichtet von Donnerstag bis Sonntag live vom Festival. (dpa/lvt)

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