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Beim Festival Comic Invasion Berlin werden die vom Senat prämierten Arbeiten regelmäßig mit einer Ausstellung und einem Podiumsgespräch gewürdigt.

© Comic Invasion / Museum für Kommunikation / Julia Sonata

Trotz Sparzwängen im Kulturhaushalt: Berlin setzt seine Comicförderung fort

Mit der Unterstützung der Comicszene hat Berlin Maßstäbe gesetzt. Nun muss das Land sparen – die Stipendien werden trotzdem fortgesetzt. Diese Zeichnerinnen und Zeichner werden diesmal gefördert.

Stand:

Berlins Kultur leidet unter den aktuellen Sparzwängen. Zahlreiche etablierte Institutionen und Programme werden im kommenden Landeshaushalt drastisch zurückgefahren, Theater und andere Einrichtungen fürchten um ihre Existenz.

Doch zumindest in einem kleinen, aber bundesweit geschätzten Bereich gibt es Kontinuität auch in Zeiten der Not: Die Berliner Comicförderung wird wie vor den jüngsten Sparankündigungen geplant fortgesetzt. Das wurde dem Tagesspiegel jetzt aus der Kulturverwaltung bestätigt.

Die Arbeitsstipendien für die Kunstform Comic werden demnach für das aktuelle Jahr wie geplant im Umfang von 48.000 Euro vergeben, ebenso das Kulturaustauschstipendium für Comicschaffende für einen Aufenthalt in der Pariser Künstlerwohnung des Landes Berlin in Höhe von 15.000 Euro.

Das sind in diesem Jahr die Geförderten

Am 22. Januar gab die Kulturverwaltung bekannt, wer in diesem gefördert wird. Drei Berliner Comic-Künstlerinnen und -Künstler bekommen jeweils achtmonatige Arbeitsstipendien in Höhe von jeweils 16.000 Euro. Es sind in diesem Jahr Matías Boettner, Katia Fouquet und Paula Kempker.

Das sechsmonatige Aufenthaltsstipendium an der Cité Internationale des Arts in Paris für 2025/2026 geht an Clayton Junior.

Der unabhängigen Jury gehörten in diesem Jahr nach Angaben der Kulturverwaltung Beatrice Davies, Ralf Hutter, Prof. Dr. Irmela Marei Krüger-Fürhoff, Katharina-Sofie Naujoks und Ralph Trommer an. Es gab 101 Bewerbungen für die Comic-Stipendien und sieben für das Aufenthaltsstipendium in Paris. Die prämierten Arbeiten werden voraussichtlich wieder im Frühjahr beim Festival Comic Invasion Berlin vorgestellt.

Die Angst vor Kürzungen war groß

Die Comic-Fördersummen sind im Vergleich zu den Etats in vielen anderen Kultursparten zwar nur geringe Beträge. Aber angesichts der insgesamt drei Milliarden Euro umfassenden Sparankündigungen des Senats gegen Jahresende, von denen immerhin ein dreistelliger Millionenbetrag bei der Kultur wegfallen soll, war auch in der Comicszene die Angst groß gewesen, dass die Berliner Stipendien für die sequenzielle Kunstform eingefroren werden könnten. Dies ist nun nicht der Fall.

Die Berliner Comicstipendien waren 2017 eingeführt worden, womit die Hauptstadt unter den Bundesländern eine Pionierrolle übernahm. Inzwischen gibt es ähnliche Förderprogramme unter anderem auch in Hamburg, Bayern und Niedersachsen.

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