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Islands

© LEONINE

Das bringt die neue Kino-Woche: Besoffen im Paradies und Shakespeare in Neukölln

„Kein Tier. So Wild“ bringt Shakespeares Drama nach Berlin und „Islands“ macht Fuerteventura zur Hölle. Was sich sonst diese Woche im Kino lohnt, lesen Sie hier.

Stand:

Sich ausgiebig den Sand zwischen den Zehen durchrieseln lassen, Kopf leer, Cocktailglas voll – so klingt für den ein oder anderen das Paradies, oder zumindest der perfekte Urlaub. In „Islands“ trügt der paradiesische Schein und die Insel Fuerteventura wird zur gnadenlosen Lifestyle-Hölle. Dass Urlaub auf Balkonien nicht unbedingt die bessere Alternative ist, zeigen Noémie Merlant und Céline Sciamma in „Balconettes“.

Ansonsten bringt die Kinowoche mit „Kein Tier. So Wild“ Shakespearesche Dramen auf die Straßen Neuköllns und Omar Sy liefert in „Dark Force“ einen James-Bond-würdigen Auftritt. Und für die Liebe bleibt natürlich auch noch Zeit.

Mehr zu den wichtigsten Filmstarts der Woche lesen Sie hier.

1 Islands

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Plopp, plopp, plopp. Das Tennislehrerleben von Tom ist an Monotonie kaum zu überbieten. Der abgehalfterte Ex-Profi ist im Resort auf Fuerteventura gestrandet und schlägt dort in glühender Sonne Bälle mit mäßig begabten Touristen. Oder mit deren Kindern wie Anton (Dylan Torrell), dem kleinen Sohn von Anne (Stacy Martin) und Dave (Jack Farthing).

Für die drei Neuankömmlinge verlässt Jan-Ole Gersters sonst seiner Routine – tagsüber Job, abends Party und Absturz –verpflichtete Held eben diese, wird gesellig und zeigt ihnen die Insel-Schönheiten.

Bis Dave plötzlich verschwindet, die Polizei nach ihm sucht und „Islands“ (Gersters nach „Oh Boy“ zweiter Slackerfilm) zu einer Art Thriller mutiert. Zu einem Spiel der Blicke, Ahnungen und Rätsel, das sich nahtlos in die karge Landschaft von Fuerteventura und die pittoreske Urlaubsarchitektur schmiegt.

Der Sand, das Licht, die Gischt – alles flirrt. Toms Verlorenheit, die der zerknautschte Sam Riley kongenial verkörpert, hängt ihm schwer in den Tennisklamotten. Nur gut, dass Gerster auch einiges an komischer Lakonie im Urlaubsparadies unterbringt. Gunda Bartels

Ein Interview mit dem Regisseur Jan-Ole Gerster lesen Sie hier.

2 Oslo-Stories: TRÄUME

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Johannes Mutter ist sich nicht sicher, was ihrer Tochter da widerfahren ist: War das jetzt Missbrauch, feministische Behauptung oder gar eine queere Befreiungsgeschichte?

All diese Labels wirken ohnehin banal angesichts der Wucht dessen, was Johanne (Ella Øverbye) fühlt: die erste große Liebe. Dass sich die 17-Jährige in eine Frau verliebt hat, die auch noch ihre Lehrerin ist, ist dabei eher nebensächlich.

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Johanne (Selome Emnetu) sei zwar „erwachsen“, aber deutlich jünger als ihre eigene Mutter, außerdem sieht sie umwerfend gut aus in ihren selbstgestrickten Wollpullis. Eines Tages besucht Johanne die Angebetete in ihrer Wohnung – und die beiden Frauen kommen sich näher.

In Dag Johan Haugeruds „Oslo Stories: Träume“ geht es nicht nur um die erste große Liebe, sondern auch um das Geschichtenerzählen. Johanne schreibt ihre Gefühle auf, ihre Mutter Kristin (Ane Dahl Torp) und ihre Großmutter Karin (Anne Marit Jacobsen) lesen den Text und beginnen, über ihre eigenen Leben nachzudenken. Ein zarter, lustiger und kluger Film, der dieses Jahr völlig zu Recht den Goldenen Bären gewonnen hat.  Inga Barthels

3 Wenn das Licht zerbricht

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Una (Elín Hall) und Diddi (Baldur Einarsson) studieren an der Kunsthochschule in Reykjavik und sind erst seit kurzem heimlich ein Paar. Heute will Diddi in seinen Heimatort fliegen und sich von seiner langjährigen Freundin Klara (Katla Njálsdóttir) trennen.

Aber am Morgen ereignet sich im Tunnel zum Flughafen eine schreckliche Brandkatastrophe. Viele Menschen kommen ums Leben, darunter Diddi. Als dessen Freunde und auch Klara anreisen, weiß Una nicht, wie sehr sie ihre Trauergefühle zeigen darf.

Mit einer fast schon magischen Präzision und Empathiefähigkeit reist Rúnar Rúnarsson in „Wenn das Licht zerbricht“ durch die aufreißenden Gefühlslandschaften seiner Figuren.

Elín Hall, die mit Kurzhaarschnitt und burschikosem Outfit die pansexuelle Hauptfigur spielt, verkörpert eindringlich das Lebensgefühl einer 20-Jährigen, in der die euphorische Freude am Aufbruch durch einen plötzlichen Verlust ausgebremst wird.

Eine hochdramatische und gleichzeitig kontemplative 80-minütige Kinominiatur, deren stimmungsvolle Kameraarbeit die sich überschlagenden Emotionen effizient erdet. Martin Schwickert

4 Screamboat

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Jüngst schloss das Horror-Kino eine Marktlücke. „Winnie the Pooh: Blood and Honey“ nutzte die auslaufenden Urheberrechte am Kinderbuch „Pu der Bär“, um einen dürftig animierten, aber umso brutaleren Trash-Slasher-Film auf die Beine zu stellen.

Mittlerweile sind weitere „Urheberrechtsverletzungen“ geplant, landen doch Bambi, Peter Pan und weitere berühmte Disney-Filmfiguren im sogenannten „Poohniverse“.

Das Team hinter dem erfolgreichen Killerclown-Franchise-Terrifier macht sich nun an der Public Domain des Micky-Maus-Vorgängers Steamboat Willie zu schaffen: Screamboat ist eine lahme Trashfilm-Farce mit platten Witzen und Stereotypen, die nicht mal durch ausgefeilte Spezialeffekte beeindruckt.

Nacheinander werden die Passagiere einer Staten-Island-Fähre von der wahnsinnigen Riesenmaus „Willie“ abgeschlachtet. Originalität ist da nicht zu erwarten. Fabian Kurtz

5 Shadow Force

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Nach seiner Hauptrolle in dem französischen Superblockbuster „Ziemlich beste Freunde“ (fast 20 Millionen verkaufte Karten nur in Frankreich) hatte Omar Sy für den weiteren Verlauf seiner Karriere viele Optionen.

Interessanterweise zeigte er wenig Interesse an prestigeträchtigen und für eventuelle Oscarnominierungen hilfreichen Arthouse-Projekten, sondern drehte eine ganze Reihe vermutlich fürstlich honorierter Komödien wie „Docteur Knock – Ein Arzt mit gewissen Nebenwirkungen“ oder Remmidemmi-Filme wie „Jurassic World“ und „Inferno“.

In die letzte Kategorie zählt mutmaßlich auch Joe Carnahans Actionthriller „Shadow Force – Die Letzte Mission“, in dem Sy sich an der Seite von Kerry Washington durch die Reihen einer Geheimorganisation ballern und deren skrupellosen Anführer (Mark Strong) ausschalten muss. Klingt nach Action von der Stange?

Schon, aber Omar Sys Charme hat bislang noch jedes schlechte Drehbuch ein wenig erträglicher gemacht. Und überhaupt: Wie wäre es mal mit einem französischen James Bond? Jörg Wunder

6 Kein Tier. So Wild.

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Das Plädoyer vor Gericht würde sich auch gut auf einem Hip-Hop-Konzert machen. Rashida York (Kenda Hmeidan) verteidigt nicht nur ihren Bruder Ghazi (Camill Jammal), sie attackiert auch die Justiz, den Staat, das patriarchale System, dem sie als Frau nicht entkommen kann: „Betrogen von Geburt um jeden Vorteil, verformt, unfertig.“

Der Shakespearesche Ton ist unverkennbar, auch wenn sich die Dramatikerin Enis Maci viele Freiheiten genommen hat. Es geht in „Kein Tier. So Wild.“ nicht um eine Königsfolge, sondern um die Kontrolle über die Straßen von Neukölln.

Rashida ist Michael Corleone, Tony Montana und Toni Hamady – straßenschlau, machthungrig, skrupellos … weiblich. Die Verformungen von Geburt an münzt sie – wie das literarische Vorbild Richard III. – in ihren Vorteil um. Sie zu unterschätzen, wird für alle, die sich ihr in den Weg stellen, tödlich enden.

Der deutsche Regisseur Burhan Qurbani hat sich mit „Richard III.“ – nach Döblins „Berlin Alexanderplatz“ – eines weiteren Klassikers angenommen und ihn in die deutsche Gegenwart verpflanzt.

Zunächst aber beginnt „Kein Tier. So Wild.“ im Mittleren Osten, in Rashidas Kindheit – aus dem Spiel um die Krone aus Papier wird bald ernst. Bomben zerstören ihr Dorf.

Über 20 Jahre später greift sie zur richtigen Krone, entledigt sich der Thronfolger der rivalisierenden Familie der Lancasters, nimmt sich die Witwe Ghanima (Mona Zarreh Hoshyari Khah) zur Geliebten, tötet ihre Brüder. Komplizin im Machtkampf gegen die Schwägerin Elisabet (Verena Altenberger) ist ihre treue Amme Mishal (Hiam Abbass).

Clan-Kriminalität als Königsdrama – Qurbani bedient sich mit „Kein Tier. So Wild.“ kultureller Stereotype, um einen universalen Mythos zu entkernen. Rashida verkörpert nicht das absolute Böse wie bei Shakespeare, das Fehlen von Moral ist kein Geburtsdefizit.

Sie steht machtlos zwischen den Welten, dem Clan und dem Staat, die sie beide verstoßen wollen. Gewalt ist die einzige Sprache, die sie gelernt hat.

Qurbani hat ein bildgewaltiges Epos entworfen: theatralisch überfrachtet, unterlegt mit dröhnenden Bässen wie in einem Hip-Hop-Video, wenn die Assassinen durch den Justizpalast zur Tat schreiten. Avantgardistisch-abstrakt, wenn Rashida sich im Wahn in ihrer eigenen Realität aus Schlamm und Schrott verliert. Andreas Busche

7 Grüße vom Mars

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Tom, 10, hasst Veränderungen. Er darf nicht berührt werden, und wenn das Abendbrot eine Minute verspätet beginnt, ist der Tag gelaufen.

Aber Tom hat auch einen Traum: Er will Astronaut werden. Als seine Mutter beruflich nach China muss, enthüllt sie Tom, dass er und seine beiden Geschwister vier Wochen bei den (Hippie-)Großeltern auf dem Land verbringen sollen. „Mayday!“, schreit sein inneres Alarmsystem – auf maximaler Lautstärke.

Aber was wäre, wenn man diese Grenzerfahrung als Testlauf für eine außerirdische Mission nutzen würde? Oder wie die Mutter sagt: „Wenn du es bei Oma und Opa schaffst, schaffst du es auch auf den Mars“.

Also stellt sich der autistische Junge, ausgestattet mit Raumanzug und Logbuch, todesmutig dem Leben auf einem sehr fremden Planeten …

Sarah Winkenstette erkundet feinfühlig und mit viel Humor die Welt eines besonderen Kindes, ohne zu beschönigen. Toms Reizüberflutung wird erlebbar: Geräusche verzerren sich, Stimmen verschwimmen zum Lärmbrei.

Aber zwischen Kühen und fehlender „Funkverbindung“ (kein WLAN) wächst nicht nur er über sich hinaus. Ein wunderbarer Familienfilm über den Umgang mit fremden, liebenswerten Wesen, die wir alle sind. Antje Scherer

8 Balconettes

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Marseille glüht in der Sommerhitze. Nicole (Sanda Codreanu) und Ruby (Souheila Yacoub) schmachten vom Balkon den Schönling von gegenüber an, der halbnackt durch seine Wohnung stolziert.

Als ihre Freundin Élise (Noémie Merlant) dessen Auto beim Einparken ramponiert, bekommen sie Gelegenheit, den geheimnisvollen Schönling kennenzulernen. Doch der flirty Mädelsabend endet katastrophal: Die traumatisierte Ruby liegt blutbesudelt im Bett, eine Leiche muss entsorgt werden.

Schwer zu sagen, was für ein Film Noémie Merlant und Co-Drehbuchautorin Céline Sciamma, Regisseurin des gemeinsamen Festivalerfolgs „Porträt einer jungen Frau in Flammen“ (2019), bei Merlants zweiter Regiearbeit vorschwebte.

Irgendwo zwischen frivoler Komödie mit „typisch französischen“ Frauenklischees (die verklemmte Schriftstellerin, das sexpositive Camgirl, die naive Schauspielerin) und krudem Horror-Rachemovie mäandert „Balconettes“ ziellos vor sich hin.

Zum Finale hin verrennt sich der Film in einer holzschnittartigen „Männer sind Schweine“-Allegorie, die der feministischen Sache wenig hilfreich sein dürfte. Jörg Wunder

9 Last Breath

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Der junge Chris Lemons (Finn Cole) freut sich auf seinen nächsten Auftrag als „Sättigungstaucher“ vor der Küste Schottlands, um Pipelines am Meeresgrund zu warten.

Für die geplanten 28 Tage auf hoher See begleiten ihn der erfahrene Duncan (Woody Harrelson) und der zurückhaltende, aber professionelle Dave (Simu Liu). Trotz eines heftigen Sturms über der Nordsee-Baustelle steigen die drei mit ihrer Tauchglocke in 90 Meter Tiefe hinab.

Plötzlich versagt das Schiffssystem. Der Tauchgang muss abgebrochen werden. Während Dave sich in Sicherheit bringen kann, reißt Chris’ Versorgungsleine. Er bleibt auf dem Meeresgrund zurück, nach zehn Minuten geht der Notfall-Sauerstoff im Helm zur Neige.

Eine unglaubliche Rettungsaktion im verzweifelten Wettlauf gegen die Zeit nach einer wahren Begebenheit, packend inszeniert mit eisig-klaren Bildern und anschwellendem Soundtrack.

Man weiß nicht, was man mehr bewundern soll: Wie Chris 20 Minuten ohne Sauerstoff überleben kann oder dass sich Menschen für vier Wochen in eine Tauchglocke begeben. Nichts für Klaustrophobiker. Markus Ehrenberg

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