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Schmuck von „unschätzbarem Wert“ geraubt: Louvre-Einbrecher brauchten nur vier Minuten – Offenbar Napoleon-Stücke gestohlen
Einbruch in den Louvre in Paris: Den Tätern ist es gelungen, weltberühmte Juwelen aus der Napoleon-Sammlung zu stehlen. Auf der Flucht verlieren sie ein Schmuckstück.
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Beim Einbruch in das Pariser Museum Louvre haben die Täter Schmuck von „unschätzbarem Wert“ geraubt. Das berichtete der französische Innenminister Laurent Nuñez mehrere Stunden nach dem Diebstahl vom Sonntagmorgen am Nachmittag vor Journalisten. Die weltberühmten Juwelen sind Teil der Schmucksammlung der Napoleon-Ausstellung. Das Museum im ersten Arrondisement blieb den ganzen Sonntag über geschlossen. Verletzt wurde niemand.
Zwischen 9.30 und 9.40 Uhr war es einem, so Nuñez, „sehr erfahrenen Team“ von drei bis vier Personen gelungen, in die Galerie d’Apollon einzudringen. Den Informationen zufolge nutzte es einen Lastenaufzug. Insgesamt habe der Diebstahl aus zwei Vitrinen mithilfe eines Trennschleifers gerade einmal sieben Minuten gedauert, sagte der Innenminister. Anschließend flüchteten die Diebe auf Motorrädern.

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Nach Angaben von Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati wendeten die Täter keine Gewalt an und benötigten für ihren Beutezug lediglich vier Minuten. „Das sind Profis“, sagte die Ministerin dem Sender TF1. Sie habe Aufnahmen der Videoüberwachung gesehen. „Sie greifen niemanden an, sie gehen ganz ruhig hinein. In vier Minuten zerstören sie natürlich Vitrinen, nehmen ihre Beute und verschwinden ohne jegliche Gewaltanwendung.“
Täter verlieren auf der Flucht ein Schmuckstück
Auf ihrer Flucht hätten die Täter eines der Schmuckstücke am Louvre verloren. Es sei sichergestellt worden und werde untersucht, sagte Kulturministerin Dati. Der Fund werde nun genau untersucht. „Kunstobjekte sind heutzutage im Visier der organisierten Kriminalität“, fügte die Ministerin hinzu. „Museen sind zu Zielen geworden.“
Täter flohen offenbar auf Zweirädern
Welche Schmuckstücke die Diebe am Samstagvormittag erbeuteten, gaben die Ministerien zunächst nicht bekannt. Insgesamt sollen die Diebe neun Stücke aus der Schmucksammlung Napoleons und der Kaiserin erbeutet haben, darunter eine Halskette, eine Brosche und ein Diadem.

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Nach Angaben von Innenminister Laurent Nuñez sind die Kriminellen in die im ersten Stock gelegene Apollon-Galerie eingedrungen. Die dort ausgestellten Stücke gehören zu den bekanntesten Edelsteinen der Welt. Darunter sind etwa der 140-karätige Diamant „Regent“ sowie die Diamanten „Hortensia“ in Rosa und „Sancy“. Ausgestellt sind auch verschiedene Kronen, etwa die von Kaiserin Eugenie. Auch sie soll zunächst Teil der Beute gewesen ein, sei aber Berichten zufolge das Schmuckstück, was mittlerweile wiedergefunden wurde.

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Innenminister Nuñez sprach von Juwelen von „echtem Kulturerbe-Wert“. Die ganz in Gold getauchte Apollon-Galerie war im Auftrag von Louis XIV. geschaffen worden. Ihr überbordender Prunk und die in ihr ausgestellten Schätze machen sie zu einem der unvergesslichen Säle im Louvre.
Der Louvre-Diebstahl ist bereits der dritte Museumsraub in Frankreich innerhalb weniger Wochen. Im Porzellanmuseum Adrien Dubouche in Limoges wurden in der Nacht vom 3. auf den 4. September zwei chinesische Platten geraubt; in der Nacht vom 15. auf den 16. September im Nationalmuseum für Naturgeschichte in Paris Goldnuggets. Der Wert wurde mit 600.000 Euro beziffert. Auch im Louvre selbst hatte es in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach Diebstähle gegeben.
Aus Sicherheitsgründen und um Spuren und Hinweise für die Ermittlungen zu sichern, sei das Museum geschlossen worden, hieß es vom Innen- und Kulturministerium. Die Evakuierung der Besucher sei ohne Zwischenfälle verlaufen.
Kulturministerin Rachida Dati und der neue Innenminister Laurent Nuñez, der bis vor wenigen Tagen noch Pariser Polizeichef war, befanden sich bei den Ermittlern im Museum.
Der Louvre zählt zu den berühmtesten Attraktionen der französischen Hauptstadt. (dpa/AFP/KNA)
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