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Kultur: DEFA-Stiftung in Berlin gegründet

Knapp zehn Jahre nach der Wende ist in Berlin eine DEFA-Stiftung mit dem Ziel gegründet worden, das filmische Erbe der DDR zu erhalten und weiter nutzbar zu machen.Unter ihrem Dach werden die Rechte an rund 950 Spielfilmen, 5200 Dokumentarfilmen und Wochenschauen ("Der Augenzeuge") sowie 820 Trickfilmen zusammengeführt.

Knapp zehn Jahre nach der Wende ist in Berlin eine DEFA-Stiftung mit dem Ziel gegründet worden, das filmische Erbe der DDR zu erhalten und weiter nutzbar zu machen.Unter ihrem Dach werden die Rechte an rund 950 Spielfilmen, 5200 Dokumentarfilmen und Wochenschauen ("Der Augenzeuge") sowie 820 Trickfilmen zusammengeführt.Dies teilten Kulturstaatsminister Naumann und Vertreter der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BVS) in Berlin mit.Naumann würdigte das Ereignis mit den Worten, hier liege nun die "filmische Bilanz eines Staats von Anfang bis Ende" vor.

Die DEFA-Stiftung, aus deren Mitteln Sendematerial und Filmkopien hergestellt werden sollen, finanziert sich aus Lizenzeinnahmen für die Nutzung der Filme, hinzu kommen 12,6 Millionen Mark Stiftungskapital von der BVS.Die Zinsen von geschätzt 1,2 Millionen Mark pro Jahr sollen vor allem filmkulturellen Zwecken in den neuen Bundesländern zugute kommen - etwa für Ausstellungen, Publikationen oder Retrospektiven.Wie es gestern weiter hieß, wurde der Stiftung zudem ein Gebäude in bester Lage in Berlin-Mitte übertragen.

Für zunächst 14 Jahre liegen die Verwertungsrechte der Spiel-, Animations- und Dokumentarfilme sowie Wochenschauen wie bisher bei Progress Film.Der Verleih war - Voraussetzung für die Stiftungsgründung - vor zwei Jahren privatisiert worden.Eine von den Käufern garantierte jährliche Mindestlizenzgebühr soll ihr finanzielle Sicherheit bieten.Genutzt wurde der DEFA-Filmstock bisher vor allem durch das Fernsehen.Interessenten gibt es inzwischen sogar in den USA: Die Universität von Massachusetts hat eine DEFA-Library aufgebaut.Viele der Regisseure, denen die Gelder der Stiftung ursprünglich für neue Projekte zugute kommen sollten, drehen inzwischen nicht mehr.Einige unter ihnen, etwa Evelyn Schmidt, Roland Gräf und Rainer Simon, sitzen jetzt im elfköpfigen Stiftungsrat.

Die DEFA (Deutsche Film AG), im Mai 1946 in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone gegründet worden, existierte formal bis zum 30.Juni 1990.Zwei Jahre später wurde sie von der BVS-Vorgängerin Treuhand übernommen und an den französischen Mischkonzern CGE verkauft.

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