Depeche Mode in Berlin: Die Band kommt 2023 auf Tour und bringt ein neues Album heraus

Depeche Mode wissen, wie man einen stilvollen Auftritt hinlegt. Deshalb haben sie für die Ankündigung ihres nächsten Albums und der dazugehörigen Tournee eine extra schicke Kulisse gewählt: das Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm.

Andere Bands mögen Pressemitteilungen verschicken oder einen Post auf ihren Social-Media-Accounts veröffentlichen, Dave Gahan und Martin Gore nehmen am Dienstagmittag lieber in bequemen grauen Sesseln Platz, die in der Mitte der Bühne stehen und unterhalten sich über das nächste Album.

Es wird „Memento Mori“ heißen und Ende März 2023 erscheinen. Den Titel, er bedeutet „Bedenke, dass du sterben musst“, hätten sie bereits gewählt, bevor im Mai ihr Keyboarder Andrew Fletcher verstarb, erklärt Martin Gore.

„Wir haben ihn sehr vermisst“, sagt Sänger Dave Gahan, der eine getönte Brille trägt. Sein Tod habe viel verändert bei der Arbeit an den Songs.

© Sven Darmer

„Wir sind ziemlich weit im Aufnahmeprozess. Alle Tracks sind fertig, aber noch nicht gemischt“, erklärt Gore den im Saal sitzenden Pressevertreter*innen aus der ganzen Welt und rund 200 Fans.

Erst im Juli sind die beiden Musiker zum ersten Mal persönlich zusammengekommen, um an dem Album zu arbeiten. Zuvor schickten sie sich Audiofiles hin und her. „Wir haben dann die meiste Zeit bei mir zu Hause gearbeitet, berichtet Gore.

Die Tournee zum Album wird am 23. März im kalifornischen Sacramento starten und Depeche Mode ab dem 16. Mai, wo sie in Amsterdam auftreten, durch Europa führen. Der erste deutsche Termin ist in Leipzig (26. Mai), außerdem sind zwei Konzerte in Düsseldorf (4./6. Juni), eins in Frankfurt (29. Juni) sowie eine Show in Berlin (7. Juli) geplant.

Unterstützt werden Gore und Gahan auf der Tournee von den Musikern Peter Gordeno und Christian Eigner, die ebenfalls ins Berliner Ensemble gekommen sind und sich kurz erheben. Als Fotograf wird wieder Anton Corbijn dabei sein, der die Band seit Jahrzehnten mit der Kamera begleitet. 

Noch einmal kommen die Musiker auf ihren verstorbenen Freund und Bandkollegen zurück, der immens wichtig für die Bandchemie gewesen ist. Martin Gore sagt: „Als wir am Samstag nach Berlin kamen und in die Hotelbar gingen, erwartete ich, dass Fletch dort stehen würde.“ Es habe ihn wirklich umgehauen, ihn nicht zu sehen. Man merkt ihm die Emotionen in diesem Moment an. Gahan scheint es ähnlich zu gehen. Er sagt zur Tour: „Im Geiste wird er mit uns sein und uns beurteilten“.