
© Martín Betancor
Die Mausis, Latto, Oso Oso, Pom Poko: Die Alben der Woche im Soundcheck
Jeden Freitag stellen vier Popmusikjournalist*innen ab 21 Uhr ihre Alben der Woche in der Sendung „Soundcheck“ auf Radio eins vor. Diesmal mit Die Mausis, Latto, Oso Oso und Pom Poko.
- Nilz Bokelberg
- Anna Ruhland
- Torsten Groß
- Silvia Silko
Stand:
Die Mausis: In einem blauen Mond (Käsescheiben)
Warum eigentlich nicht mal wieder Eskapismus? Dachten sich wohl auch Stella Sommer und Max Gruber: Sommer ist eine der besten Songschreiberinnen der Republik und eine wirkmächtige Sängerin, Gruber ist ein charismatischer Performer und hat als Drangsal prägende Neo-Postpunk-Alben veröffentlicht. Die Stimmen der beiden harmonieren perfekt, musikalisch a match made in heaven. Und was macht das Duo aus dieser Ausgangslage? Nun ja, ein Konzeptalbum über Käse. Richtig gelesen. Schieben wir es auf chronische Überforderung durch Kriege, Krisen, Internet: Eskapismus eben. Torsten Groß, Moderator
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Latto: Sugar Honey Iced Tea (Streamcut/RCA Records)
Alyssa Michelle Stephens aka Latto rappt auch auf ihrem dritten Album so gut, dass eine berechtigte Frage aufkommt: Warum ist ihr Hype nicht mindestens genauso groß, wie der um Ice Spice, Doja Cat und Co? „Sugar Honey Iced Tea“ ist provokant, sexy, der perfekte Mix aus R’n’B und Trap. Die LP klingt, wie Pop-Rap im Sommer eben klingen soll: leicht – nach honigsüßem Eistee. Die Songs machen Stimmung und entschuldigen so die doch sehr generischen Trap-Beats. Ob es trotzdem gleich 22 Tracks gebraucht hätte? Ziemlich sicher nicht. Andererseits: „Weniger ist mehr“ passt einfach nicht zu Latto. Anna Ruhland, freie Musikjournalistin
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Oso Oso: Life Till Bones (Yunahon)
Manchmal fragt man sich ja schon, ob Emo der bessere Stadion-Rock sei. Der Gedanke kann zumindest aufkommen, wenn man das neue und mittlerweile fünfte Oso-Oso-Album „Life til Bones“ hört: Klar, die Referenzen an den Gitarren-Sound, der seine Hochphase in den Nullerjahren mit Bands wie Jimmy Eat World oder The Get Up Kids hatte, sind kaum zu überhören. Und dennoch macht Jade Lilitri aus Long Island, der nicht nur Kopf der Band, sondern auch ihr einziges konstantes Mitglied ist, vieles doch wieder ganz anders oder neu oder wenigstens spannender: Die einzelnen Songs auf dem Album kommen selten über Punkrock-Länge hinaus. Und das müssen sie auch gar nicht, denn bei jedem dieser Kleinode ist nach kurzer Zeit alles gesagt, was gesagt werden musste. Und die 29 Minuten Laufzeit des Albums reichen total aus, um Melodien entstehen zu lassen, die man nicht mehr loswird. Eigentlich noch schlimmer: die man nicht mehr loslassen will. Und die alle Einflüsse gleichzeitig spüren lassen: Die oben genannten Bands, aber auch The Cars, Metronomy oder Death Cab for Cutie und noch viele mehr. Dazu Texte, die sich angenehm aufrichtig anfühlen und es überraschend gut hinkriegen, klar und einfach zu sein, aber die Klischee-Kiste trotzdem zu vermeiden. Also eigentlich alles dabei, was man sich für die große Rockshow wünscht. Nur vielleicht ein bisschen kurz. Aber ist ja gut, wenn das die einzige Kritik ist. Nilz Bokelberg, Podcaster & Autor
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Pom Poko: Champion (Bella Union)
Eine diffuse Kraft wird bei Pom Poko freigesetzt. Sie entsteht mutmaßlich dann, wenn sich eingängige Refrains mit nerviger Überdrehtheit paaren. Sängerin Ragnhild Fangel krakeelt über das detailreiche Post Punk Chaos ihrer Band, dass es regelmäßig eine Freude ist. Auf ihrem dritten Album sind die Norweger allerdings etwas aufgeräumter, als man es von ihnen kennt. Sind Pom Poko etwa gereift? Na, so weit wollen wir mal nicht gehen. Juveniler Leichtsinn und völlige Spielfreude kann man der Band nach wie vor attestieren. Es geht außerdem darum, ein Champion zu sein, allerdings nach seinen ganz eigenen Regeln. Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt und so. Silvia Silko, Tagesspiegel
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