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Die wichtigsten Kinostarts der Woche: Brad Pitt lässt Motoren heiß laufen
Wenn Brad Pitt mit 300 Sachen über den Asphalt brettert, könnte das auch Formel 1-Muffeln gefallen. Das und mehr bringt die aktuelle Kinowoche!
Stand:
Quietschende Reifen, heulende Motoren: Brad Pitt begibt sich in „F1“ dieses Mal auf die wortwörtliche Überholspur. Ein Blick lohnt sich, auch für diejenigen, die weniger für den Rennsport brennen.
Außerdem? „Diva Futura“ unternimmt eine Reise ins goldene Zeitalter der italienischen Erotikbranche und die Doku „One To One: John & Yoko“ widmet sich einem der ikonischsten wie kontroversesten Künstler-Pärchen aller Zeiten: Yoko Ono und John Lennon.
Was die aktuelle Kinowoche sonst so in petto hat, lesen Sie hier.
1 F1
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Joseph Kosinski macht Filme über Geschwindigkeit und Bewegung, Kino in seiner reinsten Form also. Im Formel-1-Drama „F1“ spielt jetzt Brad Pitt den abgehalfterten Rennfahrer Sonny Hayes, der das Team seines Kumpels und früheren Mitstreiters Ruben (Javier Bardem) vor dem Konkurs retten soll.
Sonny war Anfang der 1990er Jahre der aufkommende Star in der Formel 1, ein Heißsporn und Asphalt-Cowboy, bis ein tödlicher Unfall seine Karriere frühzeitig beendete. Seitdem hat er alles andere gefahren, von Nascar-Rennen über die Rally Paris-Dakar bis hin zu Taxis in New York.
Ruben steht nach einer Niederlagenserie mitten in der Saison schon mit dem Rücken zur Wand, sein Sponsor will den Geldhahn zudrehen. Der arrogante Rookie Joshua (Damson Idris) macht sich über den „80-Jährigen“ lustig, der ihm dabei helfen soll, seinen ersten Grand-Prix-Titel zu holen.
Der Aufwand, den 61-jährigen Brad Pitt noch einmal auf 290 km/h zu beschleunigen, lohnt sich natürlich nur, wenn die Bilder auch spektakulär aussehen. 15 Imax-zertifizierte Minikameras wurden im Cockpit des APXGP-Rennwagens angebracht, sie sorgen dafür, dass „F1“ stellenweise tatsächlich eher an eine Virtual-Reality-Installation erinnert.
Der Antipode zum wissenschaftlich optimierten Rennbetrieb verkörpert Pitt, dem dieser mit Selbstironie parfümierte Machismo aus jeder Pore strömt. „F1“ läuft gewissermaßen mit Hardware auf dem neuesten technischen Stand, nur eben mit einem überholten Betriebssystem. Für einen Sommer-Blockbuster kriegt er die nötigen PS aber noch auf die Strecke. (Andreas Busche)
2 Heidi - Die Legende vom Luchs
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Die Berggipfel werden von Nebelschwaden umkleidet, aus denen eine Gemse, ein Murmeltier und Alphornbläser auftauchen.
Mit Bergklischees aus dem digitalen Tuschekasten beginnt der Animationsfilm, der sich weniger an den Erfolgsroman von Johanna Spyri anlehnt, als an die japanische Zeichentrickserie aus den 70er Jahren.
Eigentlich will Heidi zu Freundin Clara in den Ferien an die Ostsee fahren. Doch findet Heidi ein Luchsbaby, für dessen Versorgung sie ihre Pläne zurückstellt. Währenddessen reist der zwielichtige Unternehmer Schnaittinger im Dörfli an, der Wohlstand und Fortschritt verspricht und am Ort ein Sägewerk errichten will.
Etwas bemüht wirkt die Spin-Off-Geschichte, die Naturschutz und moderate Action in alpine Kinderbuchwelten einfließen lässt, aber dem emotionalen Tiefgang von Spyris Roman nicht gerecht wird.
Auch wenn die digital animierten Landschaftsgemälde durchaus Kinoqualität entwickeln, bleibt die Story auf episodischem TV-Format-Niveau.(Martin Schwickert)
3 Diva Futura
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Riccardo Schicchi glaubt von Kindesbeinen an, dass Pornografie die Welt befreien wird.
Wenn Schicchi diese zuckersüße Naivität aus dem Geiste der Hippiebewegung heraus tatsächlich sein Leben lang beibehalten hat, wie Giulia Louise Steigerwalts Film es uns glauben machen will, könnte man denken, dass Schicchis Diabetes eben daher rührte.
Die Sicht auf Schicchi als „süßen Typ“ stammt aus den autobiografischen Erinnerungen Debora Attanasios, die als Sekretärin in der aufstrebenden Erotikagentur „Diva Futura“ arbeitete, die Schicchi zusammen mit Ilona Staller aka Cicciolina gegründet hatte.
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Auf seinem Höhepunkt in den 1980er/90er Jahren kreierte Schicchi Erotikstars, die in Berlusconis Trash-TV zu Nationalheiligtümern wurden.
Leider zeigt Steigerwalt in ihrem hinreißend ausgestatteten Film vor allem Einzelschicksale auf dem Weg abwärts. So bleibt statt eines erhellenden Sittengemäldes ein etwas oberflächliches Melodram. Dass die patente Sekretärin Attanasio, die heute als Journalistin arbeitet, als einzige „davonkommt“, gibt dem Film einen – wohl unbeabsichtigten – bigotten Beigeschmack. (Ingolf Patz)
4 Die Barbaren – Willkommen in der Bretagne
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„Barbaren“ hat jemand auf die Wand des Hauses geschmiert, in das die syrische Familie einziehen soll. Trotzdem bildet man sich in der bretonischen Kleinstadt Paimpont einiges ein auf die eigene Hilfsbereitschaft.
Man hatte sich eben nur auf Geflüchtete aus der Ukraine eingestellt. Die aber wollen alle, so bleiben nur die Syrer übrig – womit Julie Delpy in ihrer Culture-Clash-Komödie gleich einen ersten Stachel gegen das so progressive westliche Selbstbild setzt.
Doch auch die Familie Fayad kann sich Besseres vorstellen als die französische Provinz: Marwan (Ziad Bakri) hat in Syrien als Architekt gearbeitet, Louna (Dalia Naous) war Grafikerin. Die Lehrerin Joëlle (Delpy) und Bürgermeister Sébastien (Jean-Charles Clichet) versuchen im Clash der Vorurteile – in beide Richtungen – zu vermitteln, ohne die rassistischen Klischees der „Monsieur Claude“-Reihe zu bedienen.
Dass die rechte Rassemblement National in der Bretagne eine politische Kraft ist, spielt der Film keineswegs herunter. Zwischen Situationskomik und politischem Realitätssinn wird Delpys Porträt einer skurrilen Dorfgemeinschaft so zur gesellschaftlichen Utopie für Frankreich. (Andreas Busche)
5 One To One: John & Yoko
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„Power to the people“, singen tausende Hippies im Madison Square Garden von New York.
John Lennon und Yoko Ono stehen im Bühneneingang. Dann treten sie in das Licht, wo ihre Band schon zu spielen begonnen hat.
Der Dokumentarfilm „One to One: John & Yoko“ zeigt immer wieder Szenen des Konzerts vom 30. August 1972. Es war Lennons erster und letzter großer Auftritt, nachdem er die Beatles verlassen hatte. Lennon und Ono waren nach New York gezogen, in ein Apartment im Greenwich Village.
Eine Flucht vor der Beatlemania und den Angriffen auf Ono, die für das Ende der Band verantwortlich gemacht wurde. Das berühmte Paar nahm teil an Demos gegen den Vietnamkrieg.
Zwischendurch lagen sie im Bett und schauten Fernsehen, für Lennon eine Obsession: „Ich mag TV. Es ist ein Fenster in der Wand.“
Auch aus solchen Aperçus formt der Film ein abgründiges und manchmal sehr komisches Zeitporträt. Einmal will Lennon einen Manager erreichen und gerät an die Sekretärin. Der Sänger bittet um einen Rückruf und buchstabiert seinen Namen. „Oh, Sie gehören zu den Beatles?“, fragt die Sekretärin. Lennons Antwort: „Das ist korrekt“. (Christian Schröder)
6 Go Clara Go
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Wir befinden uns Ende der 1970er in Karl-Marx-Stadt, wo ein paar Künstler den Hals nicht vollkriegen. In der Stadt gibt es mit der Galerie Oben schon einen ziemlich subversiven Ort, der der SED-Bezirksleitung ein Dorn im Auge ist.
Dann eröffnen fünf Leute als Gruppe „Clara Mosch“ auch noch die erste Produzentengalerie der DDR. Überwacht von über 100 Stasispitzeln machen sie fortan Kunst „zwischen Dada, Dürer und Duchamp“ und schwärmen aus zu abgefahrenen Aktionen.
Bei „Leussow Recycling“ bauen sie im Wald monumentale Objekte aus Holz und verbrennen die danach. „Heißester Scheiß, ganz auf der Höhe der Zeit“, heißt es aus dem Off, gefolgt von Bildern der Documenta 6: „daneben hätten wir perfekt gepasst“.
Vieles wird nur angedeutet, die Rolle der einzigen Frau unter Männern mit großer Klappe etwa. Aber so bleibt viel Raum, die Kraft von Heiterkeit und Punk-Attitüde in der Diktatur zu feiern.
Allein schon die Chuzpe, sich den Namen einer ausgedachten Widerstandskämpferin zu geben – die aus dem Off ihren Senf dazugibt und zwischen Interviews und Archivfunden über die Leinwand tanzt. Sie haben genug von müden Superhelden? Bitteschön, mehr Arthouse geht kaum. (Antje Scherer)
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