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Monster Summer

© Splendid Film

Acht Kinotipps der Woche: Mel Gibson kommt zur Hexenjagd

Von einem Detektiv im Unruhestand, einem Superstar des Kabaretts oder einem animierten Wortführer der Menschheit – das sind die Helden und Kinostarts der Woche.

Stand:

Acht neue Filme im Kino, vom Animationsfilm im Weltraum über Spuk auf der Insel Martha’s Vineyard bis hin zur Idylle in Brandenburg. Acht Gelegenheiten, der gerade ziemlich unübersichtlichen Welt zu entfliehen.

Acht Chancen, sich zu freuen. Oder auch zu ärgern. Lesen und sehen Sie selbst.

1 Elio

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Man muss nicht ins Weltall aufbrechen, um sich allein zu fühlen. Der elfjährige Elio hat seit dem Tod seiner Eltern alle Kontaktversuche mit der Erde eingestellt. Auch von seiner Tante Olga, die für ihren Neffen sogar ihre hoffnungsvolle Karriere als Astronautin aufgegeben hat, fühlt er sich missverstanden.

Stattdessen sendet er Funknachrichten an intelligente Lebensformen in den Weltraum, die ihn bloß endlich auf einen anderen Planeten entführen sollen. Bis eines Tages seine Botschaft einen Adressaten in den Weiten des Alls findet. Dummerweise halten die Mitglieder des Kommuniversums, einem Kongress mit Vertretern aller Galaxien, Elio, den sie von der Erde hinaufbeamen, für den Wortführer der Menschheit.

Um die Einsamkeit in all ihren Facetten geht es im neuen Pixar-Film „Elio“: ein vertrautes Gefühl unter Weltraumreisenden und Heranwachsenden. Die Suche nach anderen intelligenten Lebensformen beschäftigt die Menschheit seit Beginn des Weltraumzeitalters, symbolisiert in der „goldenen Schallplatte“ in der Raumsonde Voyager, die am Anfang von „Elio“ auf ihre Reise durchs All aufbricht.

Mit Elio und Glordon kann sich jedes Kind zwischen elf und 66 identifizieren. Andreas Busche

2 28 Years Later

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Und ewig torkeln die Zombies. Wobei, der besondere Thrill an der britischen „28“-Horrorfilmreihe liegt ja darin, dass die Untoten hier nicht träge ihren (noch) lebenden Opfern entgegen wanken, sondern sie, infiziert von dem aus einem Forschungslabor entwichenen Rage-Virus, mit affenartiger Geschwindigkeit und ohne Erschöpfungssymptome hetzen.

Was sich das 23 Jahre nach der Zombie-Initialzündung fürs 21. Jahrhundert, „28 Days Later“, wiedervereinigte Dreamteam Danny Boyle (Regie) und Alex Garland (Drehbuch) für den dritten Teil an neuen Schaurigkeiten ausgedacht hat, konnten wir leider vor Redaktionsschluss nicht mehr rechtzeitig in Augenschein nehmen. Jörg Wunder

3 Black Tea

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Aya lässt in letzter Minute ihre Hochzeit platzen und rennt im Brautkleid über einen Markt, vermutlich irgendwo in Westafrika. Im nächsten Bild sehen wir sie wieder auf einem Markt, jetzt vermutlich in Asien (erst spät wird die Geschichte in der Metropole Guangzhou verortet); auf alle Fälle sieht die Protagonistin nun viel glücklicher aus.

Wir begleiten Aya durch ihren unspektakulären Alltag in einem multiethnischen Stadtteil – der Friseur, die Einkäufe, ihre Nachbarn, der Teeladen, in dem sie arbeitet. Dabei bewegen wir uns durch die Straßen, als seien wir selbst gerade hergezogen: fremd-vertraute Gesichter, die man erst allmählich sortiert und in Beziehung setzt.

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Da ist ihr chinesischer Chef, Cai, zu dem sich eine zarte Liebe entwickelt; Kolleginnen und Freundinnen mit kulturell ganz unterschiedlichen Hintergründen; Cais Sohn. Überwiegend freundlich und bereichernd gestaltet sich das Zusammenleben. Ja, das ist ein bisschen oberflächlich erzählt, aber hat auch etwas Träumerisch-Schwebendes.

Ein Film wie ein langer, ruhiger Fluss – er lässt sich alle Zeit der Welt, um Tee einzugießen, Lockenwickler zu kontrollieren und Teigtaschen zu probieren. Wer sich darauf einlässt, wird mit einem entschleunigenden Seherlebnis – und verblüffendem Ende – belohnt. Antje Scherer

4 Loyal Friend

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Der Star in „Loyal Friend“ ist nicht etwa Hauptdarstellerin Naomi Watts – oder gar Bill Murray –, sondern eine Dänische Dogge namens Bing. Filme mit Hunden erfreuen sich zeitloser Beliebtheit, denn sie bieten eine Produktionsfläche für ihre Besitzer – in diesem Fall eine Besitzerin wider Willen.

Die Autorin Iris (Watts) „erbt“ Apollo von ihrem verstorbenen besten Freund Walter (Murray), der das Tier eines Tages unter der Brooklyn Bridge gefunden hat. Der Hund ist natürlich viel zu groß für ihr Mini-Apartment in Manhattan, wo zudem ein Hausmeister mit Argusaugen über unerlaubte vierbeinige Mitbewohner wacht.

Da Iris aber unter einer Schreibblockade leidet, nimmt sie sich Apollos an – und lernt dabei etwas über sich selbst, den Hund und dessen ehemaligen Besitzer. Das Ganze hat den verstaubten Charme einer Woody-Allen-Komödie in New Yorker Literatenkreisen, ist aber deutlich sentimentaler.

Der menschlich schwierige Walter fungiert als graue Eminenz im Hintergrund, der die Nachwelt auch nach seinem Tod auf Trab hält. Aber wer eine Dänische Dogge liebt, kann ja wohl kein schlechter Mensch sein. Andreas Busche

5 Wilhelm Tell

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Wahrscheinlich hat Wilhelm Tell nie gelebt. Aber als Sagengestalt führt der eidgenössische Freiheitskämpfer eine ewige Heldenexistenz. Nun inszeniert Nick Hamm die Figur als martialischen Actionhelden im „Braveheart”-Format.

Als die bösen Österreicher in den Schweizer Kantonen gewaltsam Steuern eintreiben, Dörfer niederbrennen und Frauen vergewaltigen, schließt sich Tell (Claes Bang) als traumatisierter Kreuzzugsheimkehrer widerstrebend dem Unabhängigkeitskampf an und wird nach dem legendären Apfelschuss zur Symbolfigur.

Hamm inszeniert die Story als mittelalterliches Action-Spektakel mit viel männlicher Muskelmasse unter knapper Lederbekleidung, ausufernden Gemetzeln und vorsintflutlichem Gut-Böse-Schema.

Immerhin dürfen gleich drei starke Frauenfiguren tatkräftig an der Rebellion mitarbeiten. Die aufgesetzte MeToo-Attitüde ändert jedoch nichts daran, dass keine Figur der holzschnittartigen Charakterisierung entrinnt, die testosterongeladenen Schlachtengemälde zunehmend langweilen und der Film bis zur ersehnten letzten Minute im Pathos ertrinkt. Martin Schwickert

6 Zikaden

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Geldsorgen hat Isabell (Nina Hoss) als Maklerin und Tochter eines Architekten nicht. Überfordert ist sie trotzdem. Mit der Organisation der Pflege für den im Rollstuhl sitzenden Vater, mit der Sorge um die malade Mutter, der Ehe mit Philippe (Vincent Macaigne), die ebenfalls kränkelt – und auch mit sich selbst.

Wie nebenbei fängt die dritte Regiearbeit der Schauspielerin Ina Weisse nicht nur die Kluft zwischen Contenance und Innenleben ein, sondern auch soziale Differenzen. Direkte Nachbarin im brandenburgischen Dorf ist Anja (Saskia Rosendahl). Gerade hat sie mal wieder einen Job verloren und heuert in der Bowlingbahn an.

Der Sommer ist heiß, das Licht flimmert, Isabells und Anjas Welten berühren sich. Eine Art Freundschaft bahnt sich an: Weisse deutet den Klassismus der Architektentochter ebenso diskret an, wie sie die Beziehung der Frauen in der Schwebe hält.

Nina Hoss und Saskia Rosendahl verleihen „Zikaden“ Momente großer Intensität, gerade jenseits der Dialoge. Die Plotwendungen und Nebenfiguren wirken dagegen durchbuchstabiert, als vertraue der Film seinen Bildern nicht. Christiane Peitz

7 Monster Summer

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Freunde des Schockerkinos aufgepasst: Falls Ihnen die Kulisse dieses Films bekannt vorkommt, auf der Insel Martha’s Vineyard wurde 1975 „Der weiße Hai“ gedreht. Für Grusel sorgt in „Monster Summer“ allerdings keine Menschen jagende Schwanzflosse, sondern eine Hexe.

Der ist Noah (Mason Thame) auf der Spur, ein ziemlich neugieriger, junger Held (Berufswunsch: Journalist!), den wir so oder so ähnlich aus Filmen wie „Die Schatzinsel“ oder der Stephen-King-Adaption „Stand By Me – Das Geheimnis eines Sommers“ kennen. Noah und Freunde legen sich mit einer finsteren Macht an, die wie ein Schatten über dem kleinen beschaulichen Insel-Städtchen schwebt, kleine Kinder entführt und schlimmstenfalls zu töten droht.

Noah kriegt Hilfe von Mel Gibson

Sollte Ihnen hier der männliche Widerpart bekannt vorkommen: Noah kriegt Hilfe von Mel Gibson, alias Gene Carruthers, einem Polizisten im Ruhestand.

Alles in allem ist dieser kleine Fantasy-Retro-Grusel ein bisschen viel Déjà-vu. Von ferne winkt der Mystery-Megahit „Stranger Things“. Für einen halbwegs unbeschwerten Sommerkinonachmittag sollte es aber reichen. Markus Ehrenberg

8 Typisch Emil

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1977, als die Schweiz rund sechs Millionen Einwohner hatte, trat Emil Steinberger im Circus Knie vor insgesamt 1,4 Millionen Zuschauern auf. Und nicht nur in der Schweiz war der Kabarettist ein Superstar, auch Deutschland eroberte er auf der Bühne, im TV und mit dem Film „Die Schweizermacher“.

Wer wollte, konnte Emils Miniaturen über die Biederkeit und Bürokratie vom Nachbarland übertragen, ohne dass es weh tat. Regisseur Phil Meyer trifft den fitten 92-Jährigen beim Sortieren seines Nachlasses und erzählt davon ausgehend Emils Karriere weitgehend chronologisch.

Allgegenwärtig: Emils zweite Ehefrau Niccel, die er in einer existenziellen Krise und Auszeit in New York kennenlernte. Doch der Fokus auf diese Beziehung, die privates Glück und eine Versöhnung mit der Rolle „Emil“ bedeutet, macht umso deutlicher, was der Film auslässt.

Das ist Emils Rolle als Vater, dessen eigener Erfolg von den Eltern nie anerkannt wurde, der Verdienst seiner ersten Frau Maya Rudin und die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in der Schweiz, in der Emil wieder die alten Nummern spielt. Ingolf Patz

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