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Der Kulturpark Plänterwald bei den X. Weltfestspielen der Jugend, 1973.

© Wolfgang Thieme

Eine Ausstellung erinnert an den einstigen Kulturpark Plänterwald: Vergangenes Vergnügen

Nach dem Fall der Mauer war der Spreepark nicht mehr zu halten, die Wiedereröffnung steht noch aus. Doch nun gibt es für Nostalgiker die Möglichkeit, in den „Kulti“ fast zurückzukehren.

Stand:

Auf dem Weg zur offiziellen Wiedereröffnung des Spreeparks, der zu DDR-Zeiten als Kulturpark Plänterwald mit seinen Fahrgeschäften legendär war, gibt es nun eine Ausstellung, die innehält. Unter dem Titel „Vergangenes Vergnügen“ will sie an die bewegte Geschichte des Ortes erinnern, der acht Jahre nach dem Mauerbau und gerade noch rechtzeitig zum 20. Jahrestag der DDR am 4. Oktober 1969 fertiggestellt war.

Den Leitfaden für die Ausstellung bildet das Hörstück „Leben unterm Riesenrad“ der Berliner Autorin Anne Waak, die sich von ehemaligen Besuchern und Mitwirkenden des Vergnügungsparks erzählen ließ. Entstanden ist eine raumgreifende Collage aus persönlichen Erinnerungen, fotografischen Momentaufnahmen und künstlerischen Auseinandersetzungen.

Kurator Christian Hiller hat dafür zusammen mit dem Team von Spreepark Art Space einen Parcours mit bunten Spielbuden entwickelt, der ebenso humorvolle wie kritische Einblicke in die Geschichte des „Kulti“ gibt, wie der Kulturpark zu DDR-Zeiten liebevoll genannt wurde. Eröffnung ist am Sonntag, 10.11., der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist bis zum 23.2. zu sehen (Öffnungszeiten Mittwoch bis Sonntag 11 bis 19 Uhr).

Christiane Eisler zeigt eine Fotoserie, für die sie in den 1980er Jahren eine Gruppe junger Punks begleitete. Anselm Reyle stellt wiederum Aufnahmen nach der Schließung vor, die eine gespenstische Szenerie offenbaren. Außerdem sind die originalen Planungszeichnungen des Architektenpaars Doris und Hinrich Baller vom Auf- und Umbau der Parkanalagen zu sehen.

Tatsächlich war der Kulturpark Plänterwald weitgehend ein Westprodukt. Die Rummelattraktionen stammten aus dem kapitalistischen Westen. Die Autopiste „Carrera“ wurde dann vor Ort in „Berliner Ring“ umbenannt, die „Bayernkurve“ in „Bobbahn“ und das Karussell „NASA“ in „Sputnik“. Den Besuchern aber bot der „Kulti“ ein Stück Freiheit, sie durften das reine Vergnügen genießen. (NK)

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