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Einheitsdenkmal
© ddp

Erinnerung: Einheitsdenkmal kommt auf Berliner Schlossplatz

Die Entscheidung für den Standort des Denkmals für die friedliche Revolution 1989 ist gefallen. Dort, wo ehemals eine Statue von Kaiser Wilhelm I. thronte, soll in Zukunft des Falls der Mauer gedacht werden.

Das geplante Einheits- und Freiheitsdenkmal in Berlin soll auf dem Schlossplatz im Zentrum der Hauptstadt errichtet werden. Dies teilte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) am Mittwoch im Kulturausschuss des Bundestages mit. Mit dem Denkmal soll an die friedliche Revolution vom Herbst 1989 in der DDR erinnert werden.

Die Kosten werden auf rund fünf Millionen Euro geschätzt. Offen ist, ob das neue "nationale Symbol" bis zum 20. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer am 9. November 2009 fertig sein wird. Möglicherweise wird dann auch erst der Grundstein gelegt.

Der Bundestag hatte im November 2007 beschlossen, zur Würdigung der friedlichen Revolution in der DDR ein Einheitsdenkmal in Berlin zu errichten. Damit setzte sich die Hauptstadt gegen Leipzig durch, das ebenfalls als Standort im Gespräch war. Auf dem Denkmal soll nun aber auf Leipzigs herausragende Rolle in der Zeit der Wende Bezug genommen werden. Von dort breiteten sich die öffentlichen Proteste in der gesamten DDR aus.

Erinnerung an historischer Stätte

Das Denkmal soll nun an historischer Stätte errichtet werden: Auf der sogenannten Schlossfreiheit vor dem Berliner Stadtschloss stand bis zum Zweiten Weltkrieg ein Reiterstandbild Kaiser Wilhelm I.. Neumann sagte, der Sockel des früheren Denkmals sei für die neue Gedenkstätte am besten geeignet. Das noch vorhandene Podest ist etwa 3000 Quadratmeter groß. Das Berliner Stadtschloss wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und dann auf Geheiß der DDR-Führung 1950 gesprengt. 2010 soll mit dem Wiedesaufbau begonnen werden.

Ergänzend zum Denkmal ist ein Informationsort geplant, in dem Redeausschnitte und Bilddokumente den Freiheitswillen der Deutschen zum Ausdruck bringen sollen. Eigentümer des Areals ist das Land Berlin. Um eine große Akzeptanz des Denkmals zu erreichen, solle ein offener Gestaltungswettbewerb gestartet werden, hieß es. Architekten aus aller Welt könnten sich beteiligen, sagte Neumann.

Der kulturpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen, begrüßte die Einigung von Bundesregierung und Berliner Senat auf den Standort. Mit der Umwidmung des Sockels aus der Preußen-Zeit werde ein zeitgemäßes Gedenken möglich. Die Linke lehnte dagegen die Pläne ab. (ut/dpa)

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