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Das neue Exil-Museum soll hinter dem Portikus am Anhalter Bahnhof gebaut werden.

© Mike Wolff

Exil-Museum in Berlin: Bund, Land und Bezirk möchten kein Geld für Exil-Museum geben

Für das private Exil-Museum am Anhalter Bahnhof stellen Monika Grütters und Klaus Lederer keine finanzielle Unterstützung in Aussicht.

Das private Exil-Museum, das gegenwärtig hinter dem Portikus des Anhalter Bahnhofs einen Neubau plant, stößt bei der öffentlichen Hand auf Zustimmung. Gleichwohl stellen Bund, Land und Bezirk keine finanzielle Unterstützung in Aussicht. Auf Nachfrage des Tagesspiegels nannte Kulturstaatsministerin Monika Grütters das bürgerschaftliche Engagement für ein privates Exil-Museum „eine gute Ergänzung“. Für eine teilweise Finanzierung durch den Bund erteilte sie den Initiatoren jedoch eine klare Absage: „Ich gehe davon aus, dass sie ihre Pläne jetzt und auch den künftigen Betrieb auskömmlich finanzieren können“. Bislang seien sie noch nicht beim Bund vorstellig geworden.

Das klang vor einem Jahr noch anders

Gleichzeitig verwies Grütters auf die Dauerausstellung der Deutschen Nationalbibliothek zum Exil in Frankfurt/M. und auf die laufende Arbeit der vom Bund unterstützten Akademie der Künste, der Staatsbibliothek, der Deutschen Kinemathek oder des Buddenbrookshauses in Lübeck. Das klang vor einem Jahr noch anders. Als die von dem Berliner Kunsthändler Bernd Schultz forcierte Idee für ein Exil-Museum 2017 publik wurde, hatte Grütters noch erklärt, ein Ort des Exils stehe schon lange auf der Agenda des Bundes, allerdings als Begegnungsstätte.

Auch Berlins Kultursenator Klaus Lederer will keine finanzielle Unterstützung in Aussicht stellen. Er wolle sich nicht zu einer öffentlichen Förderung äußern, die erst in 10, 15 Jahren relevant werden könnte – sollten die Ressourcen der privaten Stiftung dann aufgebraucht sein. Das Land stehe in engem Kontakt mit den Initiatoren und helfe bei Baufragen wie bei dem Grundstück. „Bisher ist niemand wegen Förderung an uns herangetreten, das ist eine private Initiative, die sich selbst finanziert. Alles andere ist jetzt nicht zu verhandeln,“, so Lederer. Auch Friedrichshain-Kreuzberg sieht sich außerstande, finanzielle Unterstützung zu leisten. Dennoch ist der Bezirk voraussichtlich der größte staatliche Förderer: durch Bereitstellung des Grundstücks.

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