
Gendergerechtigkeit im Literaturbetrieb: „Ich lese keine weißen alten Männer“
In ihre ihrem Buch „Frauen Literatur“ zeigt Literaturwissenschaftlerin Nicole Seifert, dass Frauen es im Literaturbetrieb immer noch schwerer haben als Männer. Ein Gespräch über Abwertung, Kritik und Entwicklungen, die Hoffnung machen.
Frau Seifert, Sie lesen seit drei Jahren nur noch Bücher von Frauen. Hat Sie bei der Lektüre etwas besonders überrascht?
Mich hat überrascht, wie ausgeprägt die Tradition von Themen ist, die in der männlich geprägten Literatur überhaupt nicht vorkommen. Durch die vergangenen Jahrhunderte weiblichen Schreibens ziehen sich Motive des Nicht-am-Leben-Teilhabenkönnens, des Gefangenseins in Erwartungen und Konventionen in einer männlich dominierten Welt.
Lesen Sie weiter mit Tagesspiegel Plus
Nie waren verlässliche Informationen wichtiger
Stark werbereduziert
in der Tagesspiegel App
Exklusive Inhalte für
Tagesspiegel Plus-Leser
Ohne Risiko:
Jederzeit kündbar
Schon Digital-Abonnent? Hier anmelden