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Dieser Farbholzschnitt von Ernst Ludwig Kirchner, „Porträt Otto Mueller“ von 1915, gehörte zu den geretteten Werken.

© bpk / Kupferstichkabinett, SMB /Jörg P. Anders

Tagesspiegel Plus

Heldentat im Kupferstichkabinett: Willy Kurth rettete 600 Drucke und Grafiken vor den Nazis

Eine Publikation erinnert an die Zivilcourage des Kustos Willy Kurth. Er bewahrte wichtige Werke der „Brücke“ vor den Nazis. Und schwieg Zeit seines Lebens darüber.

Deutsche Beamte neigen nicht zum Widerstand gegen ihre Vorgesetzten, schon gar nicht, wenn diese mit ministerialer Macht im Rücken agieren. Umso bemerkenswerter war, was nach dem Besuch jener berüchtigten Kommission, die im Spätsommer 1937 die deutschen Museen von „entarteter Kunst reinigen“ sollte, im Berliner Kupferstichkabinett geschah: Deren Kustos Willy Kurth und sein 17 Jahre jüngerer Mitarbeiter Wolfgang Schöne unterschlugen und verbargen Zeichnungen, Grafiken und andere Drucke, die beschlagnahmt werden sollten.

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