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Jan Böhmermann, Moderator, steht im Anschluss an seine Late-Night-Show „ZDF Magazin Royal“ vor seinem Orchester, dem Rundfunk Tanzorchester Ehrenfeld.

© dpa/Rolf Vennenbernd

Update

Im „ZDF Magazin Royale“: Jan Böhmermann enthüllt Identität des rechten YouTubers „Clownswelt“

Der Satiriker und TV-Moderator löst mit seiner Sendung wieder einmal Aufregung aus: Böhmermann hat die Identität des anonymen rechten YouTubers „Clownswelt“ aufgedeckt, was direkte Folgen hat.

Stand:

In der aktuellen Ausgabe des „ZDF Magazin Royale“ hat Moderator Jan Böhmermann die Identität des bislang anonymen YouTubers hinter dem Kanal „Clownswelt“ öffentlich gemacht. Die Sendung nannte den Vornamen sowie den beruflichen Hintergrund des Mannes, der auf seinem Kanal mit gesellschaftspolitischen und rechten Inhalten rund 227.000 Abonnenten erreicht.

Bei dem Betreiber handelt es sich Böhmermann zufolge um einen 29-jährigen Metal-Gitarristen aus Nordrhein-Westfalen. Nach eigenen Angaben begann er nach dem Abitur ein Lehramtsstudium, das er jedoch nicht abschloss. Seine Band distanzierte sich einem Instagram-Statement zufolge vor der Ausstrahlung von ihm und erklärte, das Mitgliedschaftsverhältnis sei aufgrund „unüberwindlicher persönlicher Differenzen“ beendet worden.

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Die Enthüllung löste im Netz kontroverse Reaktionen aus. Während einige Beifall spendeten, warfen andere Böhmermann und dem ZDF „Doxing“ vor – also das gezielte Veröffentlichen persönlicher Daten ohne Zustimmung. Auch ein offizieller Account der AfD – die Partei hatte selbst Beiträge des Kanals geteilt – kritisierte das Vorgehen und verglich es mit Praktiken aus totalitären Systemen.

Der durch die mehrfache Verbreitung verschwörungsideologischer und rechtsextremer Inhalte aufgefallene Arzt und Unternehmer Paul Brandenburg rief am Samstag auf X gar dazu auf, die Privatadresse von Böhmermann zu recherchieren und veröffentlichen. Später nannte er eine Adresse in einem Post. 

Böhmermann, dessen Sendungen vor Ausstrahlung stets juristisch geprüft werden, begründete die Offenlegung dagegen damit, dass der Kanal mit seinen rechten Positionen inzwischen im gesellschaftlichen Mainstream angekommen sei. Die Anonymität des Betreibers sei daher nicht mehr schützenswert. „Wer im Internet vor 227.000 Abonnent:innen die Wahrheit sagt, ‚Clownswelt‘, der kann doch auch sein Gesicht zeigen“, so der Moderator in der Sendung.

Neben „Clownswelt“ geht Böhmermann auch auf andere YouTuber ein, die mehr oder weniger klar der rechten bis rechtsextremen Szene zugeordnet werden können. (Tsp)

Korrektur: Im Artikel wurden unter Verweis auf die ZDF-Sendung Angaben zur Wohnregion des „Clownswelt“-YouTubers gemacht. Es wurde außerdem mit Verweis auf dieselbe Quelle behauptet, dass in der Sendung der Wohnort genannt wurde und der YouTuber vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Diese Angaben wurden in der Sendung jedoch nicht gemacht. Stattdessen heißt es dort, der Mann komme „aus einem kleinen Örtchen in Nordrhein-Westfalen.“ Der Text wurde daher korrigiert.

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