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Update

In Grenzregion zu Deutschland: Austragungsort für den Eurovision Song Contest 2025 steht fest

Bis zuletzt waren zwei Städte für die Austragung des Eurovision Song Contest 2025 im Rennen: Genf und Basel. Das Schweizer Medienhaus SRG hat nun entschieden.

Stand:

Der Eurovision Song Contest (ESC) findet im kommenden Jahr in der Schweizer Grenzstadt Basel statt. Das haben die Ausrichter, die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) und die Europäische Rundfunkunion (EBU), entschieden.

Basel liegt direkt an der Grenze zu Deutschland und Frankreich. Die Stadt hat sich mit dem Motto „Grenzen überwinden“ beworben. Sie sieht sich und die Region als bestes Beispiel dafür, wie Grenzen im Zusammenleben der Menschen unwichtig werden können. 

Deutsche Grenzregion will von ESC profitieren

Auch die deutsche Grenzregion will vom ESC an der Grenze profitieren. Lörrach liegt keine zehn Kilometer von Basel entfernt. Der parteilose Oberbürgermeister der Stadt, Jörg Lutz, machte sich in dem Bewerbungsvideo von Basel für den nahen ESC stark. „Aus dem Dreiländereck machen wir mit dem Eurovision Song Contest das 40 Länder-Eck“, sagte er.

In Lörrach könnten zum Beispiel viele Gäste übernachten. In Basel waren die Hotelpreise schon vor der Bekanntgabe auch für einfache Unterkünfte auf mehrere hundert Euro pro Nacht emporgeschnellt. 

Das Spektakel soll in der St. Jakobshalle stattfinden, die durch Tennisturniere und andere Sportveranstaltungen bekannt ist. Sie hat Platz für 12.000 Leute. Die Show soll zudem ins nahegelegene Fußballstadion St. Jakob-Park übertragen werden. Dort ist Platz für 20 000 Menschen. Die Stadt rechnet mit Kosten von rund 30 bis 35 Millionen Franken (37 Mio Euro).

Grenzen überwinden in Basel

Das Motto heißt: „Grenzen überwinden“. Wie das geht, lebt Basel seit Jahrzehnten vor: Die Stadt selbst grenzt unmittelbar an Deutschland und Frankreich, und die Gemeinden im Dreiländereck arbeiten so eng zusammen, dass Bewohner die Grenzen kaum noch wahrnehmen. „Der ESC verbindet und inspiriert, über alle Grenzen hinweg“, hatte die Stadt bei ihrer Bewerbung geschrieben und sich mit ihrer „weltgewandten Szene“ empfohlen.

Das Motto passt auch zum ESC, bei dem sich zuletzt immer öfter politische Spannungen niederschlugen, zum Beispiel im Zusammenhang mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine oder dem Krieg Israels gegen die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen.

Nemo brachte ESC in die Schweiz

Dass die Schweiz Gastgeber würde, stand seit dem Sieg von Nemo beim 68. ESC in diesem Jahr in Malmö fest. Bei dem Musikwettbewerb bewerben sich öffentlich-rechtlichen Medienorganisationen überwiegend aus Europa, die EBU-Mitglieder sind, mit einem Song um die höchsten Ehren. Das Siegerland richtet in aller Regel den nächsten ESC aus.

Nemo gewann mit dem Song „The Code“. Die non-binäre Person, die sich weder als Mann noch als Frau definiert, thematisierte darin den eigenen Werdegang. Nemo kam in der Gesamtwertung aus dem Stimmen der Jurys in den Mitgliedsländern und des Publikums auf den ersten Platz vor Kroatien. Der deutsche Sänger Isaak belegte den 12. Platz.

Basel, Heimat von Pharmakonzernen wie Roche und Novartis, ist kulturell unter anderem wegen seiner legendären Fasnacht mit Wurzeln bis ins 14. Jahrhundert bekannt. Sie gehört zum Weltkulturerbe. International beachtet ist unter anderem auch das Museum Fondation Beyeler für moderne und zeitgenössische Kunst in Riehen bei Basel.

Für die Schweiz ist es der dritte ESC: Sie richtete den ersten Wettbewerb 1956 in Lugano aus und gewann auch mit Lys Assia. Der nächste Gastgeber war allerdings Frankfurt. Ein zweites Mal gewann die Kanadierin Céline Dion 1988 für die Schweiz und startete damit ihre internationale Karriere. Im folgenden Jahr fand der Wettbewerb in Lausanne statt. Deutschland hat bislang zweimal gewonnen: Nicole 1982 mit „Ein bisschen Frieden“ und Lena Meyer-Landrut 2010 mit „Satellite“. (dpa)

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