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James Gunn, hier bei der Verleihung der Governors Awards 2017.

© Jordan Strauss/AP/dpa

James Gunn: Disney feuert "Guardians of the Galaxy“-Regisseur wegen Pädophilen-Witzen

Auf Twitter machte Regisseur James Gunn vor Jahren Witze über Vergewaltigungen und Pädophilie. Die Rechtfertigung des 51-Jährigen überzeugte Arbeitgeber Disney nicht.

Vor Jahren verfasste Twitter-Einträge haben den Regisseur der Filmreihe „Guardians of the Galaxy“, James Gunn, seinen Job gekostet. Disney feuerte den 51-Jährigen am Freitag, weil dieser in dem Kurznachrichtendienst Witze über Vergewaltigungen und Pädophilie gemacht hatte. Die meisten der von seinem Arbeitgeber beanstandeten Twitter-Einträge stammen aus den Jahren 2008 bis 2011 und waren von der konservativ ausgerichteten Nachrichtenseite „Daily Caller“ ans Licht geholt worden, die zur Entlassung des erklärten Gegners von US-Präsident Donald Trump aufrief.

"Die beleidigenden Haltungen und Aussagen, die auf James' Twitter-Seite entdeckt wurden, sind nicht zu rechtfertigen und widersprechen den Werten unseres Filmunternehmens“, erklärte Disney-Chef Alan Horn in einer Stellungnahme, die von vielen US-Medien aufgegriffen wurde. Gunn sagte dem Branchenmagazin „Hollywood Reporter“ daraufhin, er bedauere seine Tweets und übernehme die volle Verantwortung für deren Inhalt.

Gunn: Ich wollte provozieren und bin heute ganz anders

Am Donnerstag hatte der US-Regisseur auf Twitter eingeräumt, er habe damals bewusst provozieren und Tabus brechen wollen, um Reaktionen zu erzeugen. „Ich will damit nicht sagen, dass ich besser (geworden) bin“, erklärte Gunn, „aber ich bin ganz, ganz anders als noch vor einigen Jahren“.

Gunn hatte bei den ersten beiden Teilen der Superhelden-Reihe Regie geführt. Offen ist, wer nun an seiner Stelle die Verantwortung für den dritten „„Guardians of the Galaxy“-Teil übernimmt, der 2020 fertiggestellt werden soll.

Seit dem Weinstein-Skandal wurde nicht nur eine Vielzahl von Fällen sexuellen Missbrauchs in der Film- und Entertainmentbranche bekannt, sondern die amerikanische Öffentlichkeit reagiert auch erheblich sensibler auf moralisch zweifelhaftens Verhalten. (dpa, Tsp)

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