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Deutscher Film-Nachwuchs: „Ungeduld des Herzens“ gewinnt Ophüls-Preis
Das Filmfestival Max Ophüls Preis steht für die Entdeckung von Talenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Nun holte der erste lange Spielfilm des Münchners Lauro Cress den Hauptpreis.
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Beim 46. Filmfestival Max Ophüls Preis sind am Samstag in Saarbrücken 19 Preise verliehen worden. Der mit 36.000 Euro dotierte Preis für den besten Spielfilm ging dabei an „Ungeduld des Herzens“ von Lauro Cress. Die Darsteller Giulio Brizzi und Ladina von Frisching erhielten zudem jeweils einen Preis für den besten Schauspielnachwuchs.
Der erste lange Spielfilm von Cress erzählt von dem jungen Soldaten Isaac, der auf einer Bowlingbahn mit Edith flirtet und in seinem Übermut nicht bemerkt, dass sie im Rollstuhl sitzt. Zwischen beiden entwickelt sich eine unerwartete Freundschaft. „Mit klassenbewusstem Blick, großer Sensibilität und einem elektrisierenden Schauspielensemble erzählt dieser Film vom Zustand rastloser Sehnsucht, vom Verlust der eigenen Identität und der Angst, nie wirklich eine gehabt zu haben“, begründete die Jury, der unter anderem die Schauspielerin Sibel Kekilli angehörte, die Auszeichnung.
Die Preise für die beste Regie und für das beste Drehbuch gingen jeweils an Piet Baumgartner für „Bagger Drama“. Mit dem Publikumspreis des Wettbewerbs Spielfilm wurde „Ich sterbe, kommst Du?“ ausgezeichnet. Dieser Film erhielt auch den von der Bundeszentrale für politische Bildung und Deutschlandfunk Kultur gestifteten Preis für gesellschaftlich relevanten Film 2025.
„Ich sterbe, kommst Du?“ erzählt die Geschichte einer Mutter mit Krebs im Endstadium, deren fünfjähriger Sohn sie im Hospiz besucht. Dabei erschreckt ihn der Anblick seiner sterbenden Mutter so sehr, dass er sie nicht mehr sehen will. Resigniert sieht diese nur noch ihrem Tod entgegen, bis sie auf eine lebenslustige andere Frau trifft, die sich vom Sterben nicht unterkriegen lässt. „Mit Feingefühl und Klarheit zeigt uns dieser Film, dass wir auch am Ende Bedeutung in das Leben anderer tragen können“, begründete die Jury.
Das Filmfestival Max Ophüls Preis zählt seit 1980 zu den wichtigsten Filmfestivals für den deutschsprachigen Nachwuchsfilm. Eine Auswahl der Filme ist am Sonntag noch in saarländischen Kinos zu sehen und steht noch eine Woche lang als Stream über die Filmfestival-Website zur Verfügung. (dpa)
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