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Klaus Lederer muss seinen Posten als Kultursenator freimachen.

© dpa/Joerg Carstensen

CDU und SPD im Posten-Poker: Wer folgt auf Berlins Kultursenator Klaus Lederer?

Die CDU hat sich auf den Popmusik-Manager Joe Chialo festgelegt. Aus der SPD dagegen ist kein Name für die mögliche Besetzung des Amts zu vernehmen.

Eine Kolumne von Frederik Hanssen

Wenn die CDU in der nächsten Berliner Regierung den Kultursenator stellen darf, dann wird Joe Chialo die Position bekommen. In diesem Punkt hat sich Kai Wegner schon vor der gewonnen Wahl festgelegt.  

Sollte allerdings im Poker um die Posten der SPD die Kultur zufallen – weil die CDU andere Ressorts dann doch wichtiger findet –, wer zieht dann in die Verwaltung in der Brunnenstraße ein? Franziska Giffey hat im Vorfeld keine Schattensenatorin (oder -senator) aufgestellt – und, ehrlich gesagt, drängt sich aus der Riege der führenden Sozialdemokraten auch niemand wirklich für den Job auf.    

Entscheidend ist die Fachkompetenz

Melanie Kühnemann-Grunow hat als kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion ihre Partei in der Koalitions-Arbeitsgruppe zum Thema Kultur vertreten. Auf Tagesspiegel-Nachfrage erklärt sie lediglich: „Fragen zur Ressortverteilung und zur Besetzung stellen sich momentan nicht, sondern werden ganz am Ende der Verhandlungen beantwortet.“ Um dann in einem Mail-Postscriptum noch hinzuzufügen: „Die Nacht der langen Messer steht uns noch bevor. Bis dahin müssen wir uns alle gedulden.“  

Es bleibt also spannend. 

Sollte CDU-Mann Joe Chialo das Rennen machen, wäre der Popmusik-Manager gut beraten, sich als Staatssekretär:in jemanden an die Seite zu holen, der oder die über ein echtes Standing in der sogenannten Hochkultur verfügt. Denn in dem Bereich stehen noch in dieser Legislaturperiode gewichtige Entscheidungen an. Ich sage nur: die Nachfolge Daniel Barenboims an der Lindenoper.

Da braucht es Szenekenntnis, Fingerspitzengefühl und vor allem eine strategische Vision für die Zukunft der bundesrepublikanischen Klassikhauptstadt. Denn auch bei der Deutschen Oper wird mittelfristig die Generalmusikdirektion frei.

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Es geht also um die künstlerische Neuausrichtung der kompletten Berliner Opernstiftung. Die Kulturpolitik muss entscheiden, wie die drei Häuser in ihrer inhaltlichen Ausrichtung zueinander stehen sollen. Dafür ist mehr als Mut nötig - nämlich echte Fachkompetenz.

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