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Kultur: Lasst Fäuste sprechen - mit Hongkongs Superstar Jet Li

Mit Cuttern verhält es sich, zugespitzt gesagt, wie mit der Polizei. Nie sind sie da, wenn man sie braucht.

Mit Cuttern verhält es sich, zugespitzt gesagt, wie mit der Polizei. Nie sind sie da, wenn man sie braucht. Sie verstümmeln Filme, die man sich etwas länger gewünscht hätte - und lassen überflüssige Passagen intakt. "Romeo Must Die", der Hollywood-Einstand von Hongkongs Superstar Jet Li, enthält zwar aufregende Kämpfe und Verfolgungsjagden; allerdings muss man lange, lange auf sie warten. Dazwischen wird viel geredet. Mal ehrlich, wer will schon einem Kampfsportler dabei zuhören, wie er Monologe über Ehre und Moral hält? Später, wenn "Romeo Must Die" auf Video herauskommt, mag man die Schnellvorlauf-Taste betätigen; im Kino aber bleibt nichts als die Längen tapfer durchzusitzen.

Der Romeo dieser Geschichte ist Han (Jet Li), der aus einem chinesischen Gefängnis ausbricht, um in San Francisco die Mörder seines Bruders zu finden. Julia ist eine junge schwarze Frau namens Trish (die Pop-Sängerin Aaliyah). Eine schwarze und eine chinesische Gang kontrollieren den Drogenhandel in San Francisco. Han will herausfinden, aus wessen Reihen der Mörder seines Bruders stammt. Feinde hat er in jedem Lager, sogar seinem eigenen Vater kann er nicht trauen.

Wenn Han tritt, boxt oder schießt, ist der Film ein Meisterwerk seines Genres. Der Exil-Pole Andrzej Bartkowiak, einer der Top-Kameramänner Hollywoods ("Zeit der Zärtlichkeit", "Speed"), ist auch als Regisseur von Actionszenen ein Vollprofi. Besonders originell: Wenn Han einem Gegner die Knochen bricht, werden Röntgenaufnahmen des zerbrechenden Körpers gezeigt. Schade nur, dass sich die Kreativität des Regisseurs auf solche Momente beschränkt.In 24 Berliner Kinos; Originalversion in der Kurbel und im Cinemaxx Potsdamer Platz

fn

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