Liveblog Deutscher Filmpreis:"3 Tage in Quiberon" gewinnt die goldene Lola
Das war der 68. Deutsche Filmpreis. "3 Tage in Quiberon" mit Marie Bäumer als Romy Schneider räumte sieben Preise ab, darunter die Lola für den besten Film.. Verfolgen Sie die Preisverleihung hier im Newsblog.
- Die Lola in Gold geht an "3 Tage in Quiberon", Silber an "Aus dem Nichts" und Bronze an "Western".
- Marie Bäumer gewinnt die Lola als beste Hauptdarstellerin für "3 Tage in Quiberon". Lesen Sie hier ein Interview mit Marie Bäumer.
- Birgit Minichmayr gewinnt die beste weibliche Nebenrolle, Robert Gwisdek die beste männliche Nebenrolle, ebenfalls für "Quiberon".
- Franz Rogowski gewinnt die Lola als bester Hauptdarsteller für "In den Gängen."
- Emily Atef gewinnt für die beste Regie: Lesen Sie hier ein Gespräch mit Emily Atef, Valeska Grisebach und Robert Schwentke über den Kick beim Drehen und Respekt am Set.
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27. April 2018 21:25
Inga Barthels
Danke für Ihr Interesse!
Emily Atef & Co lassen sich jetzt feiern und auch wir machen Feierabend. Noch heute Abend können Sie auf tagesspiegel.de die Zusammenfassung der Gala von Andreas Conrad lesen. Wir verabschieden uns und gratulieren noch einmal allen Preisträgerinnen und Preisträgern.
Sie war die Königin der Schmerzen, die ewige Sissi. In Deutschland, in Österreich. Kein Wunder, dass Romy Schneider nach Frankreich geflohen ist, weg von den Etiketten, den Missverständnissen, der Kleingeistigkeit. Nichts wie weg nach Paris, wo das Autorenkino sie nur allzu gern adoptierte. Wo Claude Sautet, Jacques Deray, Claude Chabrol die großen Dramen mit ihr drehten.
Erstes schnelles Fazit: Von zehn Nominierungen hat "Quiberon" sieben verwandelt. Drei Preise gingen an "Manifesto", zwei an "Aus dem Nichts" und zwei an "Beuys". Mit GoldSilberBronze für "Quiberon", "Aus dem Nichts" und "Western" gewinnen die richtigen Filme. Bloß die Reihenfolge hätten wir uns anders gewünscht. Die 1900 Mitglieder der Deutschen Filmakademie, die über die Lolas abstimmen, haben sich bei der Goldlola für den gefälligeren Film entschieden. Eine angenehm kruzweilige Verleihung: Mit Edin Hasanovic als Moderationsdebütant sind alle zufrieden. Er sei jetzt kein Nachwuchsdarsteller mehr, sagt die Chefin, Iris Berben. Und Robert Gwisdeks Baby? Wir wissen es nicht. Ob wir es bei der Lola-Party nachher noch erfahren?
Fatih Akins Drama gewinnt die silberne Lola. Damit steht wohl fest: Gold geht an Atef für "3 Tage in Quiberon". Sie hat nur noch eine Kontaktlinse im Auge und möchte eigentlich Vodka trinken, sagt Produzentin Nurhan Sekerci-Porst. Sie bedankt sich bei ihrem Mann, dass er ihr "in diesem wahnsinnigen Zirkus" immer die Hand hält.
Großartig! Für Valeska Grisebach hatten wir die Daumen gedrückt! Den Preis nimmt der Produzent Jonas Dornbach entgegen, übrigens der einzige Mann in der Komplizen-Film-Truppe von Maren Ade. Grisebach dankt ihrem abenteuerlustigen Team. Übrigens, für ihren tollen letzten Film "Sehnsucht" kam sie nicht mal in die Vorauswahl.
Iris Berben und Monika Grütters verleihen die Lolas für die besten Filme. Für Iris Berben ist der Moderator Edin Hasanovic ihr persönliches Highlight der Gala. Die Nominierten sind "3 Tage in Quiberon", "Aus dem Nichts", "Der Hauptmann", "In den Gängen", "Das schweigende Klassenzimmer" und "Western".
Regisseur Baran bo Odar gibt den Gewinner in der Kategorie Beste Regie bekannt. Emily Atef gewinnt für "3 Tage in Quiberon", nach Maren Ade 2017 die zweite Frau in Folge. Die sechste Lola für "3 Tage in Quiberon". Der Romy-Schneider-Film räumt ab.
Fatih Akins Film, der große Konkurrent zu "Quiberon", gewinnt seinen ersten Preis an diesem Abend. Für Ehrenpreisträger Hark Bohm, der das Buch zusammen mit Akin schrieb, ist es schon der zweite. Akin bedankt sich bei Diane Kruger. Jeder Preis für den Film sei ein Preis für sie.
Rogowksi bedankt sich bei Regisseur Thomas Stuber, weil man mit ihm in der Pause so schön schweigend Zigaretten rauchen kann. Und bei seiner Familie, für die "das alles hier" unwichtig ist, "und die mochten mich schon vorher".
Bei der Berlinale ging er leer aus, jetzt gewinnt Franz Rogowski die Lola als bester Hauptdarsteller für "In den Gängen". Auch in Christian Petzolds "Transit" ist er zur Zeit im Kino zu sehen.
Natalia Wörner spricht über Männlichkeit und Weiblichkeit. Ein Kameraschnitt auf ihren Partner, den Außenminister Heiko Maas, sorgt für Lacher. Als beste Männer sind dieses Jahr nominiert Andreas Lust in "Casting", Franz Rogowski für "In den Gängen" und Oliver Masucci für "Herrliche Zeiten".
Jördis Triebel moderiert die Dokumentarfilm-Lola an: "Ihr glaubt wohl, bei einer Lüge nicht erwischt zu werden, sei das selbe, wie die Wahrheit zu sagen", zitiert sie aus dem Film "Die drei Tage des Condors". Es gewinnt Andres Veiel mit "Beuys", der 2017 auf der Berlinale lief. Fun Fact: Triebel verrät den Gewinner, indem sie sich ein B auf ihr Paillettenkleid malt. Produzent Thomas Kufuf bedankt sich bei den Geldgebern. Hat jemand mal gezählt, wie viele Lolas er schon bekommen hat? Andres Veiel singt den Dank an seine Teammitglieder.
Robert Gwisdek gewinnt die beste männliche Nebenrolle
Noch eine Lola für "Quiberon". Kameraschnitt auf Roberts Vater Michael, der den Tränen nah ist. Der Schauspieler ist per Skype zugeschaltet, da seine Tochter gerade zur Welt kommt. Komisch, alle kriegen Kinder bei dieser Verleihung. Die Technik hakt, genauso wie hier im manchmal im Presseraum. Michael Gwisdek sorgt wie immer für die Comedy-Einlage bei der Lola und will von Robert wissen, ob das Kind denn nun verdammt noch mal schon da ist oder nicht. Antwort Robert: dauert noch ne halbe Stunde. Michael: Geh zurück, wir schaffen das hier ohne dich.
Bestes Kostümbild und bestes Szenebild für "Manifesto"
Die zweite und dritte Lola für "Manifesto". Bina Daigeler hat die besten Kostüme entworfen, Erwin Prib nimmt die Lola für das beste Szenenbild entgegen. Er war auch für das Szenenbild in "Jugend ohne Gott" nominiert.
Bohm ist sichtlich ergriffen und bedankt sich bei Fatih Akin. "Wahrscheinlich ist das der glücklichste Augenblick meines Lebens". Er wolle all denen danken, die ihm zu diesem Augenblick von Glück verholfen haben, angefangen bei Michael Ballhaus und Rainer Werner Fassbinder. Vor dessen Kamera zu stehen und dann das Wort "Bitte" zu hören, auch diesen Momenten verdanke er sein jetziges Glück. Interessant, Fassbinder hat nicht "Action" gesagt, sondern "Bitte". Am meisten bedankt Bohm sich am Ende bei seiner Familie, mit den vielen Adoptiv- und Pflegekindern. Ohne seine Frau Natalia würde er jetzt nicht hier stehen.
Fatih Akin hält die Rede für den Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Schauspieler Hark Bohm. Schöne Kontinuität über die Generationen hinweg, schöne Hommage auch an den Hamburger Kiez. Der 78-Jährige hat zusammen mit Fatih Akin das Drehbuch für "Aus dem Nichts" geschrieben. Bohm ist auch sein Lehrer und sein Freund: "Du bist immer Erzähler gewesen, du kommst immer auf den Punkt". Von Bohm könne man lernen, wie man das Leben wirklich lebt, so Akin weiter. "Darin bist du Meister. Danke, Alter!"
"Amelie rennt" gewinnt den Preis als bester Kinderfilm
Zuckersüß. Die Schauspieler Aylin Tezel und Jerry Hoffmann diskutieren in der Kita über die nominierten Filme "Amelie rennt" und "Die kleine Hexe". Gewinner ist "Amelie rennt" von Tobias Wiemann.