- "Of Fathers and Sons" gewinnt die Lola für den besten Dokumentarfilm und den besten Schnitt.
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3. Mai 2019 21:56
Inga Barthels
Erste Bilanz in Zahlen: Sechs Lolas für "Gundermann", vier für "Styx", drei für "Der Junge muss an die frische Luft". Die Quote ist gut dieses Jahr. Acht von neunzehn Preisen gehen an Frauen, außerdem vier Lolas an gemischte Teams. Sieben Lolas gehen an Männer oder rein männliche Teams. Und drei Stunden ist verdammt lang. Im Fernsehen geht's schneller. Übrigens, letztes Jahr lief die Lola-Verleihung in der ARD um 22 Uhr, dieses Jahr im ZDF eine Stunde später. Das wird die Quote nicht gerade erhöhen. Die inhaltliche Bilanz gibt es dann morgen auf Tagesspiegel.de. und einen ersten Rückblick auf die Gala in der gedruckten Ausgabe. Wir verabschieden uns und gehen jetzt feiern. Es lebe das Kino!
Dresen hat das Schlusswort. "Es war ein verdammt langer Abend. Jetzt lasst uns zusammen feiern. Vor dreißig Jahren ist die Mauer gefallen, wie geil ist das denn!" Stimmt, die Lola passt zum Mauerfall-Jubiläum. Insofern eine runde Sache. Trotzdem, die ein oder andere Überraschung hat gefehlt diesen Abend. Nichts gegen Dresens Humanismus, aber es soll auch Leute geben, die mit seiner Darstellung des Täter-Opfer-Helden Gundermann Probleme haben, weil sie die Dramatik von Stasi-Verstrickungen unterspielt.
Produzentin Claudia Steffen ist übrigens unter allen Produzenten der nominierten Filme die einzige Frau. Sie hat "Gundermann" zusammen mit Christoph Friedel produziert.
Bei seiner Prestissimo-Dankesrede bleibt er voll im Seglerjargon, nennt auch die Filmförderinnen als Nautikerinnen. Und schön politisch bleiben: Fischer ruft nochmal zur Europawahl auf.
Die Lola in Silber geht an "Styx". Der Produzent Marcos Kantis kommt mit dem Regisseur Wolfgang Fischer zur Kulturstaatsministerin Grütters auf die Bühne. "Flauten in der Finanzierung, Stürme beim Dreh und jetzt im sicheren Hafen", freut sich Kantis.
Schon falsch getippt: Bronze geht an Caroline Links "Der Junge muss an die frische Luft". Streng genommen geht der Preis an die Produzenten Sebastian Werninger, Nico Hofmann und Hermann Florin. Da sind sie wieder, die ganzen Männer.
Kleine Wette: "Gundermann" gewinnt Gold, "Der Junge muss an die frische Luft" Silber und "Styx" Bronze. Wir drücken immer noch die Daumen für "Transit".
Scheer rockt den Saal, das war ja klar. Er bedankt sich so ziemlich bei der kompletten "Gundermann"-Truppe, bei Dresen mit einem Gundermann-Zitat - "Du bist härter als der Rest" - und seine Eltern hat er auch nicht vergessen. Ist ja eigentlich aus der Mode gekommen, sich bei Mama und Papa zu bedanken. Aber immer wieder schön.
Jetzt dürfte es kaum noch Überraschungen geben: Mit der Lola für Alexander Scheer ist "Gundermann" der Konkurrenz davon gezogen. Das jetzt noch unser Favorit "Transit" oder Caroline Link Gold gewinnen, ist unwahrscheinlich. Alexander Scheer dreht bei seiner Dankesrede erwartungsgemäß groß auf und erinnert an "Sonnenallee": "Jetzt steh ich schon wieder hier mit 'nem Ostfilm!"
Heike Makatsch stellt die Anwärter für die Hauptdarsteller-Lola vor, mit einem abgewandelten Truffaut-Zitat: "Kino ist die Kunst, mit schönen Männern schöne Dinge zu machen." Auch wenn die drei Kandidaten Alexander Scheer ("Gundermann"), Rainer Bock ("Atlas") und Jonas Dassler ("Der goldene Handschuh") in ihren Filmen eher Mut zur Hässlichkeit zeigen. Also nochmal: "Kino ist die Kunst, mit mutigen Männern mutige Dinge zu machen."
Wolff bedankt sich bei der Bootscrew, die sie in ihrer Rolle als Alleinseglerin davor bewahrt haben, über Bord zu gehen, vor allem bei Kameramann Benedict Neuenfels. Und sie bedankt sich bei allen NGOs, die im Mittelmeer tun, was sie im Film versucht, nämlich Bootsflüchtlinge zu retten.
Es geht auf die Zielgerade. Ronald Zehrfeld stellt die Kandidatinnen für die beste Hauptdarstellerin vor. Aenne Schwarz in "Alles ist gut", Susanne Wolff in "Styx" und Luise Heyer in "Das schönste Paar". Das Rennen macht Susanne Wolff.
Andreas Dresen freut sich über den Preis als Zeichen dafür, dass aus Ostdeutschland auch andere Geschichten erzählt werden können, "kompliziertere Geschichten, nicht mehr über Gut und Böse, sondern die vielen Töne dazwischen. Wenn wir uns unsere Geschichten erzählen, lernen wir uns kennen", sagt Dresen.
Die drei nominierten Regisseure bekommen eigene Paten. Bibiana Beglau hält eine ultimative Lobhudelei auf "Styx"-Regisseur Wolfgang Fischer. Ursula Werner, eigentlich die Oma in "Der Junge muss an die frische Luft", würdigt Andreas Dresen mit einer bewegender Rede über seine Menschenfreundlichkeit. Sie kennt ihn als Hauptdarstellerin aus "Wolke 9". Joachim Król feiert Caroline Link, ihre Leichtigkeit und Wahrhaftigkeit. "Ein Lob auf diejenige, die einem die Arbeit zum Geschenk machen kann." Król spielt in "Der Junge muss an die frische Luft" den Opa Willi.