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Anthony Hopkins ist mit einem Oscar als bester Schauspieler ausgezeichnet worden.

© Alexandre Meneghini/dpa

Oscars 2021: „Nomadland“ bester Film, Frances McDormand und Anthony Hopkins beste Schauspieler

Chloe Zhao gewinnt den Regie-Preis, ihr Film „Nomadland“ ist der Gewinner des Abends. Lesen Sie hier nach, wie die Oscars 2021 verlaufen sind.

Stand:

Es wurde eine Oscar-Nacht wie keine andere. Nicht nur, dass die Corona-Pandemie die Organisation auf den Kopf stellte und die Stars in diesem Jahr an mehreren Orten weltweit mitfieberten. Auch bei den Auszeichnungen gab es so manche Überraschung.

Chloe Zhao gewinnt mit ihrem Drama "Nomadland", für den besten Film und die beste Regie. Sie ist erst die zweite Frau, die in der Kategorie "Beste Regie" triumphiert. Für "Nomadland" gewinnt auch Frances McDormand als beste Schauspielerin. Anthony Hopkins gewinnt überraschend für "The Father" als bester Hauptdarsteller.

Als bester internationaler Film gewinnt "Der Rausch" aus Dänemark, als bester Animationsfilm wird "Soul" ausgezeichnet. Daniel Kaluuya gewinnt in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" für das Black-Panther-Drama "Judas and the Black Messiah". Youn Yuh-jung ist die beste Nebendarstellerin für "Minari".

Der Oscar für das Originaldrehbuch geht an Emerald Fennell für ihren MeToo-Rachefilm "Promising Young Woman". Das beste adaptierte Drehbuch gewinnen Christopher Hampton und Florian Zeller für das Demenz-Drama "The Father".

Die wichtigsten Fakten zu den Oscars 2021:

  • "Nomadland" ist der Sieger des Abends: Chloé Zhaos Gesellschaftsporträt hat alle Erwartungen erfüllt.
  • Die erfolgreichsten Filme: "Nomadland" (drei Auszeichnungen), "Mank" (zwei), "The Father" (zwei), "The Sound of Metal" (zwei), "Judas and the Black Messiah" (zwei), "Soul" (zwei)
  • OscarsNotSoAmerican: Zum zweiten Mal geht der Oscar für den besten Film an eine:n Regisseur:in aus Asien
  • Oscars und Diversität: So viele Frauen und People of Color haben noch nie gewonnen
  • Netflix gegen Hollywood: Die Studios haben in den wichtigsten Kategorien gegen die Streamingproduzenten gewonnen.
  • Das sind die wichtigsten Filme: Eine Übersicht über die wichtigsten Preise
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Fabian Löhe
Author Fabian Löhe

Chloé Zhao findet es „toll, eine Frau zu sein“ 

Freudentaumel über einen historischen Oscar-Sieg: Es sei „ziemlich toll eine Frau im Jahr 2021 zu sein“, sagte die strahlende Filmemacherin Chloé Zhao (39) nach der Preisverleihung hinter den Kulissen. Mit Zhao wurde erst zum zweiten Mal in der 93-jährigen Oscar-Geschichte eine Frau mit dem Regie-Oscar geehrt. Ihr Roadmovie „Nomadland“ holte auch den Spitzenpreis als bester Film und den Oscar für Hauptdarstellerin Frances McDormand.

Bisher war Kathryn Bigelow mit „Tödliches Kommando - The Hurt Locker“ (2010) die einzige Oscar-prämierte Regisseurin. Sie habe Bigelow einmal bei einem Dinner mit mehreren Leuten getroffen, erzählte die aus China stammende Zhao vor Journalisten. Sie sei ein großer Fan von ihr und würde sie nun gerne wiedersehen. (dpa)
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Andreas Busche
Author Andreas Busche

 

Eine erste Bilanz

Die Pandemie-Oscars haben unter einer unrunden Dramaturgie gelitten, obwohl die Zeremonie mit Steven Soderbergh über einen versierten Regisseur verfügten. So eine halbvolle Verleihung ist eben nichts anderes als ein halbvoller Kinosaal. Es war eine etwas leblose Veranstaltung, trotz einiger emotionaler Momente. Thomas Vinterberg, der seinen Film „Der Rausch“ seiner verstorbenen Tochter widmete. Viola Davis, die eine starke politische Rede hielt. Brad Pitt mit Tränen in den Augen, als ihm die 73-jährige Youn Yuh-jung für ihren Oscar als beste Nebenrolle in „Minari“ dankte.

Die Preise waren am Ende weit gestreut, aber Chloé Zhao ist mit „Nomadland“ ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Bester Film, beste Regie und die beste weibliche Hauptrolle für Frances McDormand sind drei der wichtigsten Kategorien. David Finchers „Mank“ gewann nur zwei Preise, von zehn möglichen. Am Ende ist es auch ein Sieg Hollywoods über Netflix.

Vor allem aber wird die Diversität dieses Jahr in Erinnerung bleiben. Emerald Fennell gewinnt mit „Promising Young Woman“ den Oscar für das beste Originaldrehbuch, mit Youn Yuh-jung wird eine südkoreanische Darstellerin ausgezeichnet, mit Daniel Kaluuya ein Afrobrite. Und nicht zuletzt nimmt mit Chloé Zhao erst die zweite Regisseurin überhaupt den Oscar entgegen – und zum zweiten Mal nach Bong Joon-ho im vergangenen Jahr geht der Regiepreis nach Asien. Die Reform der Oscars-Mitgliedschaft macht sich bemerkbar, es könnte auch ein gutes Jahr fürs Kino werden. Das waren auch die Worte von „Nomadland“-Star Frances McDormand, als sie ihren Preis entgegennahm.

Die 93. Oscars waren historisch, auch wenn es sich gerade noch nicht so anfühlt. Die Verleihung war holprig und ging überstürzt zu Ende. Und die Kinos bleiben, zumindest in Deutschland, weiter geschlossen. Viele der Gewinner waren hierzulande noch nicht in zu sehen. Man kann nur hoffen, dass die Oscars dafür sorgen, dass sie am Ende nicht doch auf digitalen Plattformen versendet werden. Allein damit hätten diese Pandemie-Oscars schon ihre Schuldigkeit getan.   

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Hannes Soltau
Author Hannes Soltau

Die wichtigsten Oscar-Preisträger:innen


Bester Film
The Father
Judas and the Black Messiah
Mank
Minari – Wo wir wurzeln schlagen
Nomadland
Promising Young Woman
Sound of Metal
The Trial of the Chicago 7


Beste Regie
Thomas Vinterberg (Der Rausch)
David Fincher (Mank)
Lee Isaac Chung (Minari – Wo wir wurzeln schlagen)
Chloe Zhao (Nomadland)
Emerald Fennell (Promising Young Woman)


Bester Hauptdarsteller
Riz Ahmed (Sound of Metal)
Chadwick Boseman (Ma Rainey’s Black Bottom)
Anthony Hopkins (The Father)
Gary Oldman (Mank)
Steven Yeun (Minari)


Beste Hauptdarstellerin
Viola Davis (Ma Rainey’s Black Bottom)
Andra Day (The United States vs. Billie Holiday)
Vanessa Kirby (Pieces of a Woman)
Frances McDormand (Nomadland)
Carey Mulligan (Promising Young Woman)


Bester Nebendarsteller
Sacha Baron Cohen (The Trial of the Chicago 7)
Daniel Kaluuya (Judas and the Black Messiah)
Leslie Odom Jr. (One Night in Miami)
Paul Raci (Sound of Metal)
Lakeith Stanfield (Judas and the Black Messiah)


Beste Nebendarstellerin
Maria Bakalova (Borat Anschluss Moviefilm)
Glenn Close (Hillbilly Elegy)
Olivia Colman (The Father)
Amanda Seyfried (Mank)
Youn Yuh-jung (Minari)


Bestes adaptiertes Drehbuch
Sacha Baron Cohen and Co-Writers (Borat Anschluss Moviefilm)
Florian Zeller and Christopher Hampton (The Father)
Chloe Zhao (Nomadland)
Kemp Powers (One Night in Miami)
Ramin Bahrani (Der weiße Tiger)


Bestes Originaldrehbuch
Will Berson, Shaka King, Keith Lucas, and Kenny Lucas (Judas and the Black
Messiah)
Lee Isaac Chung (Minari – Wo wir wurzeln schlagen)
Emerald Fennell (Promising Young Woman)
Derek Cianfrance, Abraham Marder, Darius Marder (Sound of Metal)
Aaron Sorkin (The Trial of the Chicago 7)

Beste Kamera
Sean Bobbitt (Judas and the Black Messiah)
Erik Messerschmidt (Mank)
Dariusz Wolski (Neues aus der Welt)
Joshua James Richards (Nomadland)
Phedon Papamichael (The Trial of the Chicago 7)


Bester fremdsprachiger Film
Der Rausch
Better Days
Collective
The Man Who Sold His Skin
Quo Vadis, Aida?

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Hannes Soltau
Author Hannes Soltau

Kein Oscar mit deutscher Beteiligung  

Selbst auf Umwegen hat es nicht geklappt mit dem goldenen Glanz: Auch die deutsche Koproduktion „Kollektiv - Korruption tötet“ ist im Rennen um den Dokumentarfilm-Oscar leer ausgegangen. Der deutsch-rumänische Dokumentarfilmer Alexander Nanau musste sich in der Nacht zum Montag in Los Angeles als Nominierter der Netflix-Produktion „My Octopus Teacher“ geschlagen geben.
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Andreas Busche
Author Andreas Busche

Joaquin Phoenix verkündet die Nominierten

Am Samstag hat Riz Ahmed dem 2020 verstorbenen Chadwick Boseman den Independent Spirit Award weggeschnappt, aber es ist vermutlich nur ein Trostpreis. Niemand zweifelt daran, dass Boseman, wie Heath Ledger 2009 und Peter Finch 1977, den Oscar posthum verliehen bekommt. Seine verbalen Sparringsduelle mit Viola Davis zum Drehbuch von Kemp Powers zeigen Bosemans ganze darstellerische Bandbreite. Schade für Anthony Hopkins, der mit seiner meisterlichen Altersrolle in "The Father" zum sechsten Mal nach dem Oscar greift. Oder den Südkoreaner Steven Yeun, den man bisher vor allem aus der Zombie-Serie "The Walking Dead" kennt. Der Oscat für "Black Panther" Chadwick Boseman wäre ein Dank für eine Karriere, die gerade erst am Anfang stand.
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