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Der „Birkenau“-Zyklus in der Alten Nationalgalerie 2021.

© Gerhard Richter 2021 (08112021)

Museumschef spricht von „Sensation“: 100 Werke von Gerhard Richter kommen nach Berlin

Die Unterschrift ist gesetzt: Deutschlands bedeutendster Maler, Gerhard Richter, gibt über seine Stiftung 100 Werke an das Museum des 20. Jahrhunderts.

Seit Sommer 2019 wurde verhandelt, im März 2021 wurde es beschlossen, am Montag dann die Unterschrift gesetzt. Gerhard Richter, einer der wichtigsten Maler Deutschlands, stellt der Nationalgalerie ein umfangreiches Konvolut von 100 Arbeiten für das Museum des 20. Jahrhunderts der Nationalgalerie zur Verfügung.

Ab 2023 sind Werke des Künstlers zunächst in der Neuen Nationalgalerie zu sehen, später bekommen sie im neuen Haus am Kulturforum ihren Platz. Der langfristige Leihvertrag zwischen der Gerhard Richter Kunststiftung und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz wurde am Montag in Köln unterzeichnet.

Im Zentrum steht der „Birkenau“-Zyklus

Ab Anfang 2023 werden 40 Werke und 60 übermalte Fotos von der Nationalgalerie kuratorisch betreut. Darunter sind Einzelwerke wie „Besetztes Haus“ (1989), aber auch bedeutende Glas- und Spiegelarbeiten wie „Spiegel grau“ (1991) und auch seriell angelegte Gemäldereihen aus dem Spätwerk wie „4.900 Farben“ (2007), „Strip“ (2013) oder auch abstrakte Arbeiten aus den vergangenen Jahren, heißt es in einer Meldung aus der Pressestelle Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK).

Im Zentrum der Leihgabe steht der vierteilige Zyklus „Birkenau“ von 2014, er war bis Anfang Oktober bereits in einer Sonderausstellung in der Alten Nationalgalerie zu sehen. Aufgrund seiner Bedeutung für die Geschichte Deutschlands werde der Zyklus dann dauerhaft ab 2023 am Kulturforum in den Häusern der Nationalgalerie zu sehen sein, so die SPK.

Die Richter-Werke sind zunächst im Grafischen Kabinett der Neuen Nationalgalerie zu sehen, wo zur Wiedereröffnung des Hauses die Installation der Berliner Künstlerin Rosa Barba ausgestallt war und noch bis Januar 2022 zu sehen ist. Richters Bilderzyklus soll nach seiner ersten Station im Mies van der Rohe-Bau in einen eigenen, Gerhard Richter gewidmeten Raum im Obergeschoss des gerade im Bau befindlichen Museums des 20. Jahrhunderts der Architekten Herzog & de Meuron wechseln.

Zwischenstopp in der Neuen Nationalgalerie

„Die Nationalgalerie will für diesen Raum regelmäßig wechselnde Präsentationen erarbeiten, um immer wieder neue Sichtweisen auf Gerhard Richters Werk zu ermöglichen“, heißt es in einer Stellungnahme der SPK.

Joachim Jäger, Geschäftsführender Direktor der Nationalgalerie und Leiter der Neuen Nationalgalerie, sagt dazu: „100 Werke von Gerhard Richter für Berlin – es ist und bleibt eine Sensation. Kaum ein Künstler hat die Entwicklung der jüngeren Kunstgeschichte so geprägt wie gerade Gerhard Richter. ... Eine zentrale Rolle nimmt der „Birkenau“-Zyklus ein. Mit diesem, auch für Gerhard Richter selbst besonders wichtigen Werk wird nicht nur die Erinnerung an den Holocaust wachgehalten, sondern immer wieder auch die Frage neu aufgeworfen, wie mit dem beispiellosen Menschheitsverbrechen umzugehen ist.“

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