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Tina Turner 1987 bei einem Konzert in Hamburg.

© REUTERS/Michael Urban

Nach langer Krankheit: Tina Turner ist mit 83 Jahren gestorben

Mit Löwenmähne und unbändiger Energie rockte sich Tina Turner in die Herzen eines Millionenpublikums. Privat lebte die gebürtige Amerikanern abgeschieden am Zürichsee.

Rock-Legende Tina Turner ist tot. Sie starb am Mittwoch im Alter von 83 Jahren in Zürich. Das teilte ein Sprecher am Abend mit. Sie sei nach langer Krankheit in Küsnacht gestorben.

Die „Queen of Rock ‘n’ Roll“ hat mit ihrer gewaltigen Stimme, gewagten Kostümen, sexy Tanzeinlagen und überschäumender Energie ein Millionenpublikum in Ekstase versetzt. Das war vor allem in den 80er und 90er Jahren.

Turner lebte ruhig am Zürichsee

Nach einer Abschiedstournee 2009 zog sie sich im Alter von 70 Jahren ins Privatleben zurück. Sie genoss nach eigenen Angaben nach Jahrzehnten harter Arbeit fortan das Leben ohne Verpflichtungen.

Die Rocksängerin bei einem Fototermin zum Musical „Tina - Das Tina Turner Musical“ 2018 in Hamburg.
Die Rocksängerin bei einem Fototermin zum Musical „Tina - Das Tina Turner Musical“ 2018 in Hamburg.

© dpa/Christian Charisius

Turner zeigte sich danach nur noch selten in der Öffentlichkeit, etwa, um für ein Buch oder ein Musical über ihre Lebensgeschichte zu werben. Mit ihrem 16 Jahre jüngeren deutschen Partner Erwin Bach lebte sie seit den 90er Jahren am Zürichsee in der Schweiz. Dort feierten die beiden 2013 ein rauschendes Hochzeitsfest. Turner hat später sogar die Schweizer Staatsbürgerschaft angenommen.

Ihre Ehe war von Gewalt geprägt

Sie wurde in den 60er und 70er Jahren im Duo mit ihrem damaligen Ehemann Ike Turner bekannt. Hits wie „River Deep - Mountain High“ und „Nutbush City Limits“ stürmten die Charts in vielen Ländern. Wie Turner erst viel später enthüllte, war die Ehe aber eine Tortur für sie. Ike schlug und drangsalierte sie. Mit 37 Jahren flüchtete sie vor ihm. Turner gab alle finanziellen Ansprüche aus dem gemeinsamen Musikschaffen auf, um schnell durch die Scheidung zu kommen, und startete mit einer Solokarriere durch.

Das amerikanische Pop-Duo Ike und Tina Turner, aufgenommen bei einem Auftritt am 11. Oktober 1966.
Das amerikanische Pop-Duo Ike und Tina Turner, aufgenommen bei einem Auftritt am 11. Oktober 1966.

© picture-alliance/dpa/Uppa

Tina Turner singt während eines Auftritts im Madison Square Garden 1985.
Tina Turner singt während eines Auftritts im Madison Square Garden 1985.

© dpa/Ray Stubblebine

Tina Turner bei einem Konzert ihrer Abschiedstournee 2000.
Tina Turner bei einem Konzert ihrer Abschiedstournee 2000.

© dpa/Ed Oudenaarden

Mit 45 Jahren strahlte sie wieder im Scheinwerferlicht: Das Album „Private Dancer“ wurde 1984 ihr Solo-Durchbruch. Fortan füllte sie in aller Welt Stadien und Musikbühnen. Sie landete zahlreiche Hits: „What’s Love Got To Do With It?“, „Proud Mary“, „We Don’t Need Another Hero“ oder „Be Tender with Me Baby“ sind nur einige davon.

Turner gewann zahlreiche Musikauszeichnungen. 2021 wurde sie in die „Rock & Roll Hall of Fame“ in Cleveland in den USA aufgenommen. „Wenn sie mir mit 81 Jahren immer noch Auszeichnungen geben, muss ich irgendetwas richtig gemacht haben“, scherzte sie bei der Zeremonie per Videozuschaltung aus der Schweiz.

Turner hatte zwei leibliche Söhne, die mit 59 und 62 Jahren vor ihr gestorben sind. Sie selbst hatte Darmkrebs und Nierenversagen. Ihr Mann spendete ihr 2017 eine seiner Nieren. In der Autobiografie „My Love Story“ berichtete sie 2019 über viele schmerzhafte Erfahrungen im Leben, würdigte Bach aber als ihren Retter und die größte Liebe ihres Lebens. (dpa)

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