zum Hauptinhalt
Sängerin Marie Fredriksson (1958-2019).

© Mircea Rosca/epa/dpa

Roxette: Marie Fredriksson war eine Kämpferin

Viele Jahre kämpfte Marie Fredriksson gegen ihre Krebserkrankung. Jetzt ist die Sängerin von Roxette gestorben. Ihre Hits werden bleiben. Ein Nachruf.

Sie musste im Sitzen singen. So schwach war Marie Fredrikssons Körper vom jahrelangen Kampf gegen ihre Krebserkrankung. Trotzdem gab sie tapfer weiter Konzerte, auch wenn ihre Stimme längst nicht mehr die Power hatte, für die sie bekannt war.

Im Frühling des Jahres 2016 gab ihre Band Roxette schließlich bekannt, dass sie sich aus dem Tourgeschäft zurückziehe und die Sängerin sich um ihre Gesundheit kümmern müsse. Jetzt ist Marie Fredriksson im Alter von 61 Jahren gestorben.

Mit Roxette gehörte die im südschwedischen Össjö geborene Sängerin zu den erfolgreichsten Pop-Acts der achtziger und neunziger Jahre. Insgesamt verkaufte die Band, die sie 1986 zusammen mit dem Gitarristen Per Gessle gegründet hatte über 80 Millionen Tonträger.

Der Durchbruch kam 1988 mit ihrem zweiten Album „Look Sharp!“. Ein amerikanischer Austauchstudent hatte es in Schweden gekauft und überzeugte zurück in Minneapolis einen Radio-DJ, den Song „The Look“ aufzulegen. Bald spielten ihn auch andere Stationen, er wurde Roxettes erster Nummer-eins-Hit und sie bekamen einen Plattenvertrag in den USA.

Fredriksson und Gessel hatten anschließend eine beeindruckend lange Phase voller Top-Titel wie „Listen To Your Heart“, „Dressed For Success“, „Joyride“ oder „Sleeping In My Car“, mit denen sich das Duo in die lange Tradition der schwedischen Popmusik einschrieb. Der britische „Guardian“ sprach einmal von der „brutalen Effizienz“ ihrer Hits, was ihre Mischung aus Ohrwurm-Melodien, treibenden Rhythmen und einfachen Texten gut trifft.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Als bei Marie Fredriksson, deren Markenzeichen ihr wasserstoffblonder Kurzhaarschnitt war, im Jahr 2002 ein Gehirntumor diagnostiziert worden war, wurde es still um Roxette. Nach einer aggressiven Therapie startete die Sängerin sieben Jahre später zusammen mit Per Gessle eine Comeback-Tour.

Die beiden nahmen noch drei weitere Alben auf. Die Tour zu „Good Karma“ von 2016 blieb unvollendet. Nun endet auch die Geschichte von Roxette.

Roxette-Lieder in den buntesten Farben

Ihr Bandpartner Per Gessle dankte der Sängerin für über 40 Jahre Freundschaft und bezeichnete sie als „außerordentliche Musikerin, Meisterin der Stimme, großartige Performerin“. Sie habe seine schwarz-weißen Lieder in den buntesten Farben gemalt.

Gessle hatte Fredriksson Ende der Siebziger in Halmstad kennen gelernt. Damals spielten beide noch in unterschiedlichen Bands. Gessle holte Fredriksson, die 1984 bereits ein Soloalbum aufgenommen hatte, schließlich in seine Gruppe Gyllene Tider.

Als es mit der Band nicht mehr weiterging, starteten die beiden ihr eigenes Projekt. Roxette, benannt nach einem Song von Dr. Feelgood, brachten 1986 ihr Debütalbum „Pearls Of Passion“ heraus. Auf dem Cover trug Marie Fredriksson die Haare noch lang. Zwei Jahre später waren sie ab und der Karrierehöheflug begann.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false