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Neuer Job, neue Perspektive?: Patricia Schlesinger macht in Pflege
Die entlassene RBB-Intendantin soll jetzt für die MK-Kliniken AG arbeiten
Stand:
Patricia Schlesinger, fristlos entlassene Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), hat einen neuen Job. Das ist bekannt. Ihr Medienanwalt Ralf Höcker hatte mitgeteilt, dass die 61-Jährige seit einigen Wochen „für ein international tätiges Unternehmen an dessen Hamburger und Berliner Standorten arbeitet“. Sie sei in dieser Funktion viel unterwegs. Den Namen des Unternehmens und die Position Schlesingers hatte Höcker nicht verraten.
Stationäre Pflege
Dem Vernehmen nach ist der neue Arbeitgeber von Schlesinger die Marseille-Kliniken Aktiengesellschaft. Laut Homepage „ist die MK-Kliniken AG ein führender Pflegeheimbetreiber in Deutschland. Der Schwerpunkt des Konzerns mit Verwaltungssitz in Hamburg liegt in der stationären Pflege.“ Weiter heißt es: Dieses Portfolio ergänze die MK-Kliniken AG durch Dienstleistungen von Gesellschaften – für die Bereiche Facility Management und Wäscheversorgung.
Wiederholte Tagesspiegel-Anfragen an das Unternehmen, was genau die Aufgabe von Patricia Schlesinger ist, Umfang beispielsweise und Dauer, ließ das Unternehmen unbeantwortet.
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Ihr Anwalt Höcker hatte in seiner ersten Mitteilung auch nicht die Summe genannt, um die sich die Betriebsrenten-Forderung der entlassenen Intendantin gegenüber dem RBB reduziert. Er hatte ausgeführt, dass „ihr Anspruch auf Zahlung einer Betriebsrente, den sie sich in über 30 Jahren Tätigkeit für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk erarbeitet hat, verringert sich dadurch, weil ihr Gehalt zum Teil auf den Rentenanspruch angerechnet wird“.
Ihr Anspruch auf Zahlung einer Betriebsrente verringert sich dadurch, weil ihr Gehalt zum Teil auf den Rentenanspruch angerechnet wird.
Anwalt Ralf Höcker
Patricia Schlesinger befindet sich mit dem RBB in gerichtlicher Auseinandersetzung. Sie klagt vor dem Landgericht Berlin auf Zahlung eines Ruhegelds von monatlich 18.384,25 Euro. Diese Summe wird sich durch neuen Job reduzieren. Ein Verhandlungstermin ist noch nicht bekannt.
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg hat unterdessen eine Widerklage gegen Schlesinger eingereicht. Darin fordert der Sender die Rückzahlung einer variablen Vergütung. Die genaue Höhe ist nicht bekannt.
Patricia Schlesinger steht weiterhin mit im Zentrum der von ihr mit ausgelösten Vorwürfe der Vetternwirtschaft und Verschwendung. Noch liegt der komplette Compliance-Bericht der Kanzlei Lutz/Abel nicht vor, die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt unverändert gegen sie wie auch gegen den zurückgetretenen Verwaltungsratschef Wolf-Dieter Wolf. Beide wiesen die Vorwürfe zurück.
Erkennbar wird, dass Patricia Schlesinger mit dem neuen Job eine neue berufliche Perspektive sucht. Im Medienbereich werden die Türen für sie verschlossen sein.
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