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Reaktionen: "Die Welt hat einen der Größten verloren"

Familie, Fans und prominente Kollegen versuchen, ihre Trauer über den Tod von Pop-Idol Michael Jackson zu kanalisieren. Für Madonna lebt seine Musik ewig weiter.

Auch die Popwelt reagiert mit Bestürzung und Trauer auf den plötzlichen Tod von Michael Jackson. Zahlreiche Stars wie Madonna, Quincy Jones oder Justin Timberlake äußerten sich betroffen, kurz nachdem der "King of Pop" gestorben war.

"Ich bin absolut geschockt von dieser tragischen und unerwarteten Nachricht", sagte der Musikproduzent Quincy Jones sagte. "Dass Michael uns so plötzlich und in einem so jungen Alter weggenommen wurde, da fehlen mir die Worte." Jones produzierte Ende der Siebziger Michael Jacksons erfolgreichste Alben wie Off the Wall, Thriller, Bad. Das Album Thriller ist mit über 100 Millionen verkauften Platten das meistverkaufte Album aller Zeiten.

Sängerin Madonna sagte, sie könne "nicht aufhören über diese traurige Nachricht zu weinen". Sie habe Michael Jackson immer bewundert. "Die Welt hat einen der Größten verloren, aber seine Musik wird für immer weiterleben."

Lisa Marie Presley, die Mitte der 1990er Jahre kurz mit Jackson verheiratet war, sprach von einem "massiven Verlust". Sie denke vor allem an Jacksons Kinder, "die ihm alles bedeuteten". Hollywoodstar Elizabeth Taylor, Jacksons langjährige enge Freundin, war nach Angaben ihres Sprecher "zu sehr am Boden zerstört", um den Verlust in Worte zu fassen.

Justin Timberlake schrieb auf seiner Internetseite: "Ich kann noch nicht die richtigen Worte finden, um meine tiefe Trauer über Michaels Ableben auszudrücken." Die Welt habe ein Genie und einen wahren Botschafter nicht nur für Popmusik, sondern jede Art von Musik verloren." Jackson sei "eine Inspiration für mehrere Generationen". Er werde für immer die Momente schätzen, die er mit ihm auf der Bühne verbracht habe –  "und all die Dinge, die ich durch ihn über Musik gelernt habe".

"Ich hatte mich so auf seine Show in London gefreut", sagte Popstar Britney Spears laut Usmagazine.com. "Wir wären zur gleichen Zeit in Europa auf Tour gewesen". So habe einfliegen wollen, um ihn zu sehen. "Mein ganzes Leben lang war er eine Inspiration für mich und ich bin am Boden zerstört, dass er nicht mehr da ist".

Mit ihrer Trauer stehen die Prominenten nicht allein. Weltweit kamen Fans zusammen, um sich gegenseitig zu trösten und um ihrem Idol noch einmal nahe zu sein: bei seinem Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood, vor seiner Villa in Los Angeles, vor dem Krankenhaus, das er nicht mehr lebend verließ. Viele  Tränen und fassungslose Gesichter waren zu sehen und Gesänge zu hören. Die Fans trösten sich mit den großen Hits wie Bill Jean oder Beat it, sie tragen weiße Handschuhe und Hüte wie er.

Am Donnerstag um 14.26 Uhr Ortszeit (23.26 Uhr MESZ) hatten die Ärzte des UCLA Medical Center in Los Angeles Michael Jackson für tot erklärt. Als er eingeliefert wurde, atmete er schon nicht mehr und auch die Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Die Ursache für seinen Herzstillstand ist noch nicht bekannt.

Der Anwalt der Familie, Brian Oxman, schloss eine versehentlich eingenommene tödliche Dosis verschreibungspflichtiger Medikamente nicht aus. Eine Autopsie soll in den nächsten Tagen Aufschluss bringen. Der Sänger habe zuletzt Arzneien wegen früherer Verletzungen, darunter ein Rücken- und ein Beinbruch, eingenommen, während er seine geplante Konzertreihe vorbereitete, sagte Oxman.

Frank DiLeo, Jacksons Manager und langjähriger Freund, beschrieb den Popstar als "das größte Talent, mit dem ich je gearbeitet habe". Nach seinen letzten Proben für die bevorstehende Tournee "This is it" am Mittwochabend habe Jackson sehr zuversichtlich gewirkt. "Er sagte mir, wie glücklich er sei und dass die Dinge sich endlich so entwickelten, wie er es sich wünschte", sagte DiLeo der Times.

Mitte Mai war der mit Spannung erwartete Auftakt von Jacksons geplanter Comeback-Tour in London vom 8. Juli auf den 13. Juli verschoben worden. Drei weitere der insgesamt 50 geplanten Shows sollten erst im März 2010 nachgeholt werden. Die Terminverschiebung habe organisatorische Gründe, hieß es damals. Tragisch stimmt ein Zitat des Sängers vom März, als er die Comeback-Konzerte ankündigte: "Das werden meine letzten Shows sein. Das wird es sein. Wenn ich sage, das ist es, dann meine ich wirklich, das ist es."

Michael Jackson verkaufte schätzungsweise 750 Millionen Platten, erhielt 13 Grammys und schloss mit 890 Millionen US-Dollar den höchstdotierten Plattenvertrag aller Zeiten ab. Michael Jackson wurde 50 Jahre alt.  

ZEIT ONLINE, dpa, sp

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