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Oliver Masucci spielt in „The Palace“ von Roman Polanski mit.

© dpa/Gerald Matzka

Programm Venedig Filmfestival: Hollywood ist trotz der Streiks präsent

Mit Timm Kröger ist in diesem Jahr ein deutscher Regisseur in den Wettbewerb eingeladen. Die wichtigste Frage bleibt aber, welche amerikanischen Stars es an den Lido schaffen.

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Zumindest dem Programm nach zu urteilen, scheint das Venedig Filmfestival, das in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert, unbeeindruckt von den Streiks in Hollywood zu sein. Am Dienstag verkündete Festivalleiter Alberto Barbera unter anderem die 23 Filme des Wettbewerbs – und außer dem bereits wieder abgesagten Eröffnungsfilm „Challengers“ des italienischen Regisseurs Loca Guadagnino mit Zendaya und Josh O’Connor, der nach der Ausweitung der Streiks zurückgezogen wurde, hat das Festival keine weiteren Verluste erlitten.

Mit Sofia Coppola, David Fincher, Ava DuVernay, Bradley Cooper (über Leonard Bernstein) und Michael Mann (mit seinem Ferrari-Biopic „Enzo“) ist die amerikanische Filmindustrie sogar so stark wie lange nicht mehr in der Konkurrenz um den Goldenen Löwen vertreten. Dazu kommen außer Konkurrenz die neuen Filme von William Friedkin, Harmony Korine, Richard Linklater und Wes Anderson.

Ein deutscher Film Noir im Wettbewerb

Dass auch die umstrittenen Woody Allen und Roman Polanski an den Lido eingeladen sind (Letzterer gewann 2019 mit „Intrige“ in Venedig den Großen Preis der Jury), dürfte zumindest außerhalb Italiens für Kopfschütteln sorgen. Nach Cannes waren die beiden Filmemacher, gegen die seit Jahren Missbrauchsvorwürfe erhoben werden, schon nicht mehr eingeladen worden.  

Aus deutscher Sicht ist die Nominierung des Regisseurs Timm Kröger in den Wettbewerb bemerkenswert. Sein zweiter Kinofilm „Die Theorie von allem“, unter anderem mit Hanns Zischler, Jan Bülow und Olivia Ross, ist laut Presseagentur eine Hommage an den Film Noir im Stil von Alfred Hitchcock; in Venedig hatte der deutsche Film zuletzt bessere Karten als in Cannes, auch wenn der letzte Preisträger schon eine Weile zurückliegt.

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Neben Ava DuVernay und Sofia Coppola, die die Memoiren von Priscilla Presley verfilmt hat, sind mit Agnieszka Holland, Malgorzata Szumowska und Fien Torch insgesamt fünf Regisseurinnen im Wettbewerb dabei. Die Jury mit unter anderem Jane Campion, Mia Hansen-Løve, Martin McDonagh und Laura Poitras leitet in diesem Jahr der amerikanische Regisseur Damien Chazelle.

Dass Venedig sich aber auch in puncto Arthousekino von Cannes nicht den Schneid aufkommen lässt, zeigen die Nominierungen der neuen Filme von Giorgos Lanthimos („The Favourite“) mit Emma Stone, Mark Ruffalo und Willem Dafoe und Pablo Larraín („Spencer“) über einen vampirischen Augusto Pinochet. Bleibt nur die Frage, ob bis zur Eröffnung am 30. August die Streiks beigelegt sind. Sonst wird das Festival, wie schon zur Pandemie-Edition 2020, eine rein europäische Angelegenheit. Angesicht des Jubiläums eine traurige Aussicht.

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