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Women shout slogans during a protest at Catalunya square in support of Iranian women and against the death of Mahsa Amini in Barcelona, Spain October 4, 2022. REUTERS/Nacho Doce

© REUTERS / Reuters/Nacho Doce

Proteste im Iran: Mehr als 600 Kulturschaffende aus Deutschland solidarisieren sich in offenem Brief

Prominente wie Iris Berben, Jasmin Tabatabai, Ulrich Matthes und Fatma Aydemir haben einen Brief zur Unterstützung der Protestierenden im Iran unterzeichnet.

Knapp 650 namhafte Autor*innen, Musiker*innen, Schauspieler*innen und Künsterl*innen haben sich mit einem offenen Brief zu den Protesten im Iran geäußert, darunter Feo Aladag, Aleida Assmann, Fatma Aydemir, Iris Berben, Teresa Bücker, Thelma Buabeng, Carolin Emcke, Alexandra Maria Lara, Samira El Ouassil, Heinz, Dmitrij Kapitelman, Ulrich Matthes, Sharon Dodua Otoo, Jasmin Tabatabai und David Wagner.

Der Brief richtet sich nicht an die Bundesregierung oder politische Institutionen, sondern an die Protestierenden selbst. “Diese Bewegung geht von den Menschen aus, dezentral und feministisch. Deshalb war es uns wichtig, uns direkt an sie zu richten. Ihnen gilt die Solidarität, weil sie nichts haben als ihre Körper und ihre Stimmen“, sagt Autorin Asal Dardan, eine der Initiatorinnen des Briefes in einer Pressemitteilung.

In dem auf Deutsch, Englisch, Farsi und Sorani veröffentlichten Brief, der hier komplett nachzulesen ist, heißt es: „Der Ruf nach einer feministischen Revolution im Iran ist laut und deutlich. Wir sehen euren couragierten Widerstand, wir hören eure entschlossenen Stimmen. Wir bewundern euren Mut und euren Widerstand.“

Wir danken euch für euren Widerstand und euren Mut.

Aus dem offenen Brief

Auch die Autorin Sanaz Azimipour steht auf der Liste der Unterzeichnenden. Sie ist Mitglied des Kollektivs Woman*-Life-Freedom, am 1. Oktober eine Demonstration mit geschätzt 8.000 Teilnehmenden in Berlin organisiert hat.

Sie möchte den Fokus ebenfalls auf die Bewegung selbst lenken: “Die demonstrierenden und streikenden Menschen im Iran brauchen jetzt internationale Solidarität und mediale Aufmerksamkeit. Sie brauchen vor allem politische Unterstützung, damit ihre Stimmen gehört werden. Sie haben sehr konkrete Anliegen. Aufmerksamkeit ist ihr Schutzschild!”, wird sie in der Pressemitteilung Initiator*innen.

In dem offenen Brief, der auch von den Autor*innen Mohamed Amjahid, Sasha Marianna Salzmann und Mithu Sanyal unterschrieben wurde, heißt es weiter: „Voller Anteilnahme und Bewunderung verfolgen wir, wie diese historischen Proteste der 43 Jahre währenden Diktatur der “Islamischen Republik” ein Ende setzen möchten. Die Restriktionen sind massiv, die Gewalt bedrohlich. Dennoch sind alle Altersgruppen, alle Klassen, alle Geschlechter vereint in diesem Befreiungskampf. Wir sehen, was ihr riskiert. Wir sehen die Opfer, die ihr bringt.“

Die Proteste im Iran hatten begonnen, nachdem die 22-jährige Jina Amini nach ihrer Verhaftung durch sogenannten Sittenwärter Mitte September gestorben war. Das Regime geht mit großer Härte gegen die Demonstrierenden vor. Der an sie gerichtete Brief aus Deutschland endet mit den Worten „Wir danken euch für euren Widerstand und euren Mut. Wir werden euren Kampf begleiten.“ (Tsp)

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