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RBB-Intendantin Katrin Vernau mit Benjamin Ehlers, Vorsitzender des Aufsichtsrates des Rundfunk.

© dpa/Michael Bahlo

Hinweise „einfach ignoriert“: RBB-Intendantin Vernau übt scharfe Kritik an Vorgängerin Schlesinger

Die Ex-Chefin habe dazu geneigt, Kollegen „gern auch mal zusammenzufalten“. Zwischenzeitlich habe eine Zahlungsunfähigkeit des Senders gedroht.

Die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Katrin Vernau, hat das Wirken ihrer fristlos gekündigten Vorgängerin Patricia Schlesinger scharf kritisiert. „Anstatt den eigenen Sender zu konsolidieren, lag der Fokus des RBB darauf, Finanzmittel innerhalb der ARD umzuverteilen“, sagte Vernau der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Zudem habe Schlesinger dazu tendiert, bei den Ausgaben in Größenordnungen zu denken, „die für eine beitragsfinanzierte öffentlich-rechtliche Anstalt nicht angemessen sind“.

Hinweise, „die nicht zu den Plänen passten, wurden einfach ignoriert“, sagt Vernau. Kolleginnen und Kollegen, die sich mit fachlichen Argumenten zwischen Schlesinger und ihr Ziel gestellt hätten, habe diese bisweilen abgebügelt, statt sich von fachlichen Argumenten überzeugen zu lassen.

Sollte es ab 2025 allerdings keine Beitragserhöhung geben, steht für unseren Sender die nächste Haushaltskonsolidierungsrunde an.

Katrin Vernau, RBB-Intendantin

Das Ausmaß der Misswirtschaft beim RBB erfuhr Vernau nach eigener Aussage erst aus den Medien. Wenn der RBB nicht wirtschaftlich umgesteuert hätte, wäre die Zahlungsfähigkeit Ende 2024 nicht ohne Weiteres sichergestellt gewesen.

Patricia Schlesinger, der RBB verlangt nach Gerichtsangaben Geld von der fristlos entlassenen Intendantin zurück.

© dpa/Britta Pedersen

Durch die zusätzlich geplanten Einsparungen von fast 50 Millionen Euro sei das nun gewährleistet: „Sollte es ab 2025 allerdings keine Beitragserhöhung geben, steht für unseren Sender die nächste Haushaltskonsolidierungsrunde an.“

Auf die Frage, ob sie sich als Intendantin im laufenden Ausschreibungsverfahren bewirbt, sagte Vernau: „Ich bin, das habe ich bereits auf der Belegschaftsversammlung im Februar gesagt, bereit, den Plan, den wir gemeinsam für den RBB erarbeitet haben, auch umzusetzen. Denn ich bin überzeugt: Das ist der richtige Plan.“ (epd)

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