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Die Akademie-Präsidenten Alexandra Maria Lara und Florian Gallenberger

© IMAGO/Eventpress/IMAGO/Eventpress Radke

Reform beim Deutschen Filmpreis: Filmakademie ändert nach viel Kritik das Auswahlverfahren

Dass Christian Petzolds „Roter Himmel“ in diesem Jahr nicht einmal nominiert wurde, trieb den öffentlichen Unmut über die Lola-Vergabe auf ein neues Level. Nun gibt es Konsequenzen.

Stand:

Im Rennen um den Deutschen Filmpreis scheiterte Christian Petzolds Film „Roter Himmel“ in diesem Jahr schon in der ersten Runde. 31 der eingereichten Filme befand eine kleine Kommission für nominierungswürdig und reichte diese Liste im nächsten Schritt an alle Mitglieder der Akademie weiter, die daraus dann die Preisträger wählten. Diese erste Runde wird es so in Zukunft nicht mehr geben.

„Die Mitglieder der Akademie wählen die Nominierungen zukünftig direkt aus allen eingereichten Filmen und nicht mehr aus einer reduzierten, durch eine Kommission getroffenen Vorauswahl“, so die Filmakademie.

Die Filmakademie orientiert sich an der Oscar-Academy

Aus den Nominierungen wählen dann die mehr als 2200 Mitglieder der Filmakademie in einem zweiten und nun letzten Schritt die Preisträgerinnen und Preisträger des Deutschen Filmpreises. Die gewachsene Anzahl der Mitglieder und die digitale Sichtungsplattform werden als Gründe genannt, die das neue Verfahren ermöglichen.

Die Filmakademie erklärte weiter: „Um sicherzustellen, dass alle für das Auswahlverfahren angemeldeten Filme gesehen werden, erhält jedes Akademiemitglied eine zugeloste Liste an durchschnittlich zehn Filmen, die mindestens gesehen werden müssen, um abstimmen zu dürfen.“ So werde jeder Film statistisch von mindestens 100 Mitgliedern gesichtet und „alle Filme bekommen die Möglichkeit, sich durchsetzen zu können“. Dieses Prinzip der individuellen Zulosung kommt auch bei der Wahl der Oscars und BAFTAS bereits seit mehreren Jahren zum Einsatz.

Der nächste Deutsche Filmpreis soll am 3. Mai 2024 in Berlin verliehen werden. Die gut 20 Preise und mehr als 50 Nominierungen sind mit insgesamt knapp drei Millionen Euro an öffentlichen Geldern dotiert.

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