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Mit Mut in die Offensive. Schauspielerin Adèle Haenel, 30.

© LOIC VENANCE/dpa

MeToo in Frankreich: Schauspielerin Adèle Haenel macht Missbrauchsvorwürfe öffentlich

Haenel wirft einem Regisseur vor, sie beim Dreh ihres ersten Films belästigt zu haben. Sie erhält Unterstützung von Kolleginnen - und der Justizministerin.

Die preisgekrönte französische Schauspielerin Adèle Haenel wirft dem Filmemacher Christophe Ruggia vor, sie im Alter von zwölf bis 15 Jahren belästigt zu haben, als sie ihren ersten Film „Les Diables“ (deutscher Titel: „Kleine Teufel“) mit ihm drehte.

Haenel, zweifache Trägerin des Filmpreises César, ist die bisher bekannteste Schauspielerin in Frankreich, die öffentlich über Missbrauch spricht. Ruggia weist die Vorwürfe entschieden zurück.

Die 30-Jährige Schauspielerin bekommt für ihre Initiative viel Zuspruch. Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard - bekannt für ihre Rolle als Edith Piaf in „La vie en rose“ - dankte Haenel am Dienstagabend im Online-Dienst Instagram für ihren Mut.

„Dein Mut ist ein Geschenk“, schrieb Cotillard. Er werde allen Schauspielerinnen und Schauspielern helfen, die ebenfalls von Gewalt betroffen seien.

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Auch Schauspielerin Julie Gayet äußerte auf Instagram ihre „große Bewunderung für Adèle Haenel, die für all jene spricht, die im Schatten stehen“. Die französische Justizministerin Nicole Belloubet nannte Haenel „sehr mutig“. Sie rief die Darstellerin auf, Anzeige zu erstatten und den Fall nicht nur über die Medien auszutragen.

In Frankreich ist die MeToo-Bewegung umstritten: Bekannte Künstlerinnen wie Catherine Deneuve hatten im vergangenen Jahr eine „mediale Lynchjustiz“ gegen Männer beklagt. (mit dpa)

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