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Unesco-Austritt der USA: Die traurige nächste Folge von Trumps „America first“-Politik
Zum dritten Mal treten die Vereinigten Staaten aus der Weltorganisation aus. Es ist eine weitere bittere Absage an internationale Zusammenarbeit und globale Verantwortung.

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Überraschend kam die Mitteilung nicht, dass die USA die Unesco zum Dezember 2026 verlassen werden. Bereits im Februar hatte Trump angekündigt, die Mitgliedschaft überprüfen zu lassen – kurz vorher hatte er als eine seiner ersten Amtshandlungen den Rückzug der Vereinigten Staaten aus dem Pariser Klimaabkommen sowie der Weltgesundheitsorganisation WHO angeordnet, um die Politik Joe Bidens zurückzudrehen.
Auch der Abschied aus der Unesco ist eine unmittelbare Reaktion auf Maßnahmen seines Amtsvorgängers. Der hatte erst zwei Jahre zuvor den Wiedereintritt betrieben, nachdem Trump in seiner ersten Amtszeit die Mitgliedschaft schon einmal gekündigt hatte.
Die jetzigen Gründe lauten ähnlich wie damals: die antiisraelische Politik der Weltorganisation, ihre vermeintlich woke Agenda. Unesco-Präsidentin Audrey Azoulay trug es mit Fassung, ist sie die Vorwürfe doch gewohnt.
Auch sonst ist diese Haltung der US-Administration nicht ganz neu. Bereits unter Ronald Reagan waren die Vereinigten Staaten 1984 ausgetreten. Damals wurden Missmanagement und eine anti-amerikanische Haltung als Erklärung genannt. Auch die Tatsache, dass im selben Jahr die Freiheitsstatue auf die Liste der Weltkulturerbestätten kam, führte nicht zu einem Umdenken. Auf der Liste sind die Vereinigten Staaten ansonsten vornehmlich mit Nationalparks vertreten. Erst knapp zwei Jahrzehnte später kehrten die USA als Unesco-Mitglied wieder zurück.
Der jetzige Austritt mag eine für Trump typische Absage an die internationale Staatengemeinschaft und globale Verantwortung sein und deshalb eine bittere Geste. Finanziell fällt sie allerdings weniger schwer ins Gewicht. Bereits nach dem ersten von Trump initiierten Abschied hatte die Weltorganisation ihren Etat zunehmend umgestellt und stärker auf Spenden gesetzt. Ein trauriges Signal bleibt diese nächste Episode der „America first“-Politik dennoch.
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