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Wolfram Weimer im Bundestag.

© imago/Future Image/IMAGO/Frederic Kern

„Unser System ist in existenziellen Sorgen“: Kulturstaatsminister will Netflix und Amazon zu Investitionen in deutsche Filme verpflichten

Wolfram Weimer warnt vor Medienmonopolen amerikanischer Herkunft und will Streaming-Anbieter zu Investitionen in deutsche Filmproduktionen verpflichten. Er plant ein Treffen mit Vertretern im Kanzleramt.

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Kulturstaatsminister Wolfram Weimer warnt davor, dass Digital-Plattformen und Streaming-Anbieter die gesamte Medienlandschaft umwälzen. „Das heißt, es entstehen hier faktisch Medienmonopole amerikanischer Herkunft“, sagte er der „Rheinischen Post“.

„Unser System ist nicht nur unter Druck, sondern ist in existenziellen Sorgen“, fügte er hinzu. Weil die Meinungsvielfalt in Deutschland bedroht sei, habe er Vertreter von Streaming-Anbietern kommende Woche ins Kanzleramt gebeten. Weimer will die großen Streaming-Anbieter wie Amazon, Netflix und Disney zu Investitionen in deutsche Filmproduktionen verpflichten.

„Wer in Deutschland künftig Geschäfte macht, vom deutschen Markt und steuerfinanzierter Förderung profitiert, soll verpflichtet sein, auch wieder in deutsche Filmproduktionen zu investieren“, so Weimer. EU-Recht lasse diese Möglichkeit ausdrücklich zu.

Vorbild Frankreich

Eine ähnliche Regelung gibt es bereits in Frankreich. Dort müssen Streaming-Anbieter seit 2021 mindestens 20 Prozent ihres Umsatzes, den sie in Frankreich erzielen, in die Finanzierung europäischer Produktionen mit französischer Originalsprache investieren.

„Wenn wir das schaffen, verändern wir den Markt nachhaltig“, sagte Weimer weiter. Die großen US-Anbieter „machen hier hohe Umsätze und sollen daher auch etwas am Produktionsstandort Deutschland beitragen“. In der kommenden Woche werde er sich mit Vertretern der Konzerne im Kanzleramt treffen. (Reuters/AFP)

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