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Meinung: „Der Krieg in Kongo ...

… hat schon begonnen.“ Brutaler sind die Vereinten Nationen selten vorgeführt worden: Am Sonntag noch war der UN-Sicherheitsrat zu Gast bei Ruandas Präsident Paul Kagame in Kigali und reiste dann zur UN-Friedensmission ins Nachbarland Kongo weiter.

Von Hans Monath

… hat schon begonnen.“

Brutaler sind die Vereinten Nationen selten vorgeführt worden: Am Sonntag noch war der UN-Sicherheitsrat zu Gast bei Ruandas Präsident Paul Kagame in Kigali und reiste dann zur UN-Friedensmission ins Nachbarland Kongo weiter. Am Mittwoch kündigte Kagame den Einmarsch von Truppen nach Ostkongo an, um aus Ruanda stammende Hutu-Milizen zu bekämpfen. Nach UN-Angaben haben längsst 3000 Soldaten die Grenze überschritten. Nach Kagames Worten bedeutet die Präsenz ruandischer Rebellen, dass der Krieg längst begonnen hat.

Zehn Jahre nach dem Genozid, vor dem die UN versagten, genießt kaum ein afrikanisches Land in der Weltöffentlichkeit mehr Kredit als Ruanda. Mit harten Mitteln zwingt der oft sophistisch argumentierende 48-Jährige die Nation auf einen Versöhnungskurs, der neuen Hass zwischen Hutu und Tutsi verhindern soll. Auch hat Ruanda ein berechtigtes Interesse, dass die nach dem Genozid 1994 nach Kongo geflüchteten Hutu-Milizen die Stabilität nicht gefährden. Bislang haben die UN die Plage nicht beenden können. Aber von der illegalen Ausbeutung der Rohstoffe in Kongo profitiert auch Kigali. Den zaghaften Ansatz für eine regionale Stabililität in der Region hat Kagame nun zunichte gemacht. Frieden soll es nur zu seinen Bedingungen geben.

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