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Meinung: Des anderen Last

Berichterstattung zum Euro-Rettungsschirm Ich bin weiß Gott alles andere, als ein Anhänger von Frau Wagenknecht und teile auch keineswegs ihre Umverteilungsansichten. Aber, nachdem ich kürzlich die Maischberger-Diskussion im Fernsehen miterlebt habe und jetzt auch die Aufforderung von Kanzlerin Merkel lese, die gefährdeten Länder sollten fleißiger sein, wird mir klar: Wir können es drehen und wenden, wie wir wollen, eine gemeinsame Währung ist immer und solange gefährdet, als in den einzelnen Ländern keine weitgehend gleichen Wirtschaftsbedingungen herrschen.

Berichterstattung

zum Euro-Rettungsschirm

Ich bin weiß Gott alles andere, als ein Anhänger von Frau Wagenknecht und teile auch keineswegs ihre Umverteilungsansichten. Aber, nachdem ich kürzlich die Maischberger-Diskussion im Fernsehen miterlebt habe und jetzt auch die Aufforderung von Kanzlerin Merkel lese, die gefährdeten Länder sollten fleißiger sein, wird mir klar: Wir können es drehen und wenden, wie wir wollen, eine gemeinsame Währung ist immer und solange gefährdet, als in den einzelnen Ländern keine weitgehend gleichen Wirtschaftsbedingungen herrschen. Und da liegt die Krux: Wir können diese Bedingungen weder erzwingen noch zukünftig erwarten. Denn die Verhältnisse werden geprägt von der in Jahrtausenden gewachsenen Kultur der Nationen. Griechen sind nun mal Griechen und keine Nordländer. Das Gleiche gilt für Portugiesen und Spanier, also vor allem für die südlichen Nationen. Irland war ein anderes Problem.

Sollen diese Völker tatsächlich so werden wie wir? Sollen die Südländer ihre charmante, großzügige Lebensart aufgeben, die wir als so liebenswert empfinden? Können und wollen sie das überhaupt? Euro und Länderkulturen sind innerhalb Europas nicht kompatibel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das nachhaltig ändern wird.

Fritz Matern, Berlin-Frohnau

Anstatt die Profiteure des kranken Finanzmonopolys mit in Haftung zu nehmen durch Umschuldung etc., kassieren diese durch den Rettungsschirm der EU, EZB, IWF erneut ab. Erst wird an den Märkten die Bonität eines Landes ins Bodenlose getreten, für Hedgefonds eine Kleinigkeit, die Zinsen der Staatsanleihen steigen ins Irrwitzige, und dann wird richtig Kasse gemacht. Garantiert kein Risiko für die Finanzmafia, der Steuerzahler hat zu bürgen: was für ein Jahrtausend-Coup.

EZB und Co. schleudern Milliarden und Abermilliarden zum Ramschzins um den Globus, um eigentlich Gutes zu tun, nämlich die Wirtschaft anzukurbeln, nur leider passiert das Gegenteil. Die Finanzmafia stürzt sich gierig auf die billigen Milliarden, um damit wieder gegen genau dieselben Institutionen wie EU und deren schwächsten Staaten zu spekulieren.

Stichwort Griechenland: Man erzählt uns, die müssen nur wettbewerbsfähiger werden so wie Deutschland, und dann wird das schon wieder. Sollen die Griechen sich bei Zeus eine Auto-, Metallindustrie etc. bestellen, oder wie soll das ablaufen? Man wird nicht in ein paar Jahren ein Hochindustrieland.

Die simple Wahrheit ist doch, es gibt immer Gewinner und Verlierer der Globalisierung. Deutschland, Frankreich und Co. überschütten die südlichen Ländern mit ihren Exporten, deren Defizite steigen dafür immer weiter. Die Krux an der Sache ist nämlich, wo es Exportweltmeister gibt, gibt es auch viele andere mit einem Minussaldo wie Griechenland, Portugal & Co.

Das System funktioniert nun mal leider so. Höchstens, wir finden einfach neue Planeten mit Verlangen nach Volkswagen, Daimler, BMW ...

Ja und nun: Schuldenland ist abgebrannt, wo kommt denn nun das Wachstum her?

Marcel Christof, Halle (Saale)

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